Der Einbruch, der kein Einbruch war

Es war vermutlich das Versehen einer Reinigungskraft, welches in der Nacht vom Samstag zum Sonntag zu einem Einsatz von Polizei und Feuerwehr im Eisenacher Ernst-Abbe-Gymnasium geführt hat.
Gegen 21:45 Uhr hatten zwei Schüler der Schule festgestellt, dass in den Unterrichtsräumen in der Wartburgallee noch Licht brannte und die Schultür nicht verschlossen war.

«Das ist irgendwie eine ungewöhnliche Sache für einen Samstagabend», berichtete einer von ihnen im Gespräch mit EOL.
Da ihnen dieser Sachverhalt in der Tat komisch vorkam, versuchten die Schüler über Bekannte an die Telefonnummer des Hausmeisters zu kommen. Diese erhielten sie zwar nicht, dafür wurde Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) verständigt, welche in ihrem Dienst auch Herrin über Eisenachs Schulgebäude ist.
Die OB wiederum informierte die Wachschicht der Berufsfeuerwehr, welche sich mit vier Kameraden und einem Löschgruppenfahrzeug zum Gymnasium begab.

Vor Ort mussten die Feuerwehrleute von einem Einbruch ausgehen, da auch ihnen das offene und hellerleuchtete Schulhaus an einem Samstagabend ebenfalls suspekt war. Daher wurde kurzerhand die Polizei nachalarmiert, die mit zwei Streifenwagenbesatzungen anrückte und zunächst das Schulhaus systematisch auf Einbruchsspuren durchsuchte. Während die Beamten noch im Schulhaus unterwegs waren und vergeblich nach Hinweisen auf einen Einbruch suchten, war bereits der Oberstufenleiter, Ottomar Schäfer, eingetroffen.

Dieser hatte eine recht simple Erklärung für die merkwürdige Geschichte.
«Aller Wahrscheinlichkeit nach war vor Kurzem eine Reinigungsfachkraft im Gebäude und hatte dabei vergessen, das Licht auszumachen und die Türen abzuschließen», erklärte Schäfer.

Die parkenden und mit Blaulicht erleuchteten Polizei- und Feuerwehrautos hatten derweil bereits die Aufmerksamkeit einiger Passanten auf sich gezogen, die das Geschehen im Schulhaus von der Straße aus beobachteten.

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