Hobbydetektive suchen online nach Vermissten

Es ist der 11.11.2014 – für die meisten Unterfranken ein schöner Tag, ist doch die Faschingssaison in der nordbayerischen Region ein fester Bestandteil des Jahres und wird sie doch traditionell um 11.11 Uhr an diesem Tag eröffnet. Anders war dieser Tag für die Beamten des Polizeipräsidiums Unterfranken. Gaben sie doch an jenem Dienstag bekannt, dass der 27-jährige Fabian Fellenstein aus Bischofsheim (Bayern) vermisst wird.

Auch in der Wartburgregion sorgte dieser Fall für Aufsehen. Wurde schließlich am 10. November erst das Auto des jungen Mannes (siehe Beitragsbild

) auf dem Parkplatz „Vachaer Stein“, unterhalb des Clausberges, gefunden. Eine große Suchaktion im gesamten Waldgebiet am Eisenacher Teil des Rennsteigs wurde daraufhin begonnen. Mit mehreren Suchmannschaften und einem Hubschrauber waren Kräfte der Polizei im Einsatz. Nach langer Suche aber brach die zuständige Einsatzleitung der Polizei die Aktion ab.

Am vergangenen Montag dann ging es wieder los. Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei, Polizeihunde und Beamte der Kriminalpolizei sind derweil noch im Einsatz und suchen, nach einem TA-Bericht,  das Waldgebiet zwischen Siebenborn und Clausberg ab.

Hobbydetektive forschen online

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Doch nicht nur Polizisten suchen den jungen Mann aus Unterfranken. Auch immer mehr Hobbydetektive beschäftigen sich nun mit dem Fall des Vermissten. Vor allem über das Internetforum allmystery.de haben sie sich gefunden und recherchieren nun vom Computer aus, was es mit dem Verschwinden Fellensteins auf sich haben könnte. Dabei rekonstruieren sie, sofern es durch Nachrichten und Polizeimeldungen möglich ist, die Tagesabläufe des 27-Jährigen und streuen Hypothesen, weshalb der junge Mann weggegangen sein könnte.

Mehr als 170 Seiten hat der Thread zu dem Verschwundenen inzwischen. Dabei reichen die Vorstellungen der Diskutanten vom Suizid des jungen Mannes über verschiedene Tötungsdelikte bis hin zum bewussten Verschwinden in Form eines „Untertauchens“. Auch gänzlich absurde Behauptungen werden dabei aufgestellt, so wuchern neben sachlichen Annäherungen an den Vermisstenfall auch zahlreiche Verschwörungstheorien.

Dass diese Foren jedoch nicht im Ansatz an polizeiliche Erkenntnisse und Arbeiten herankommen können und häufig ein gewisser Populismus durch diese betrieben wird, darauf verwies auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.

Das Problem solcher Foren ist die Anonymität, die viele dazu verleitet unter einem Pseudonym Dinge von sich zu geben, die da eigentlich nicht hingehören

erklärte Karl-Heinz Schmitt im Gespräch mit EisenachOnline.de und verwies dabei noch einmal, dass es polizeiliche Erkenntnisse und fundierte Zeugenberichte sind, welche eine jede Suchaktion prägen.

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