Bissige Wanzenschwärme

Für Irritationen und schmerzhafte Stiche sorgen seit einigen Tagen etwa 3 – 4 Millimeter große Insekten, die auf den ersten Blick wie Käfer aussehen. Tatsächlich handelt es sich bei den Tieren um Weichwanzen der Gattung Psallus Varians. An einigen Orten im Wartburgkreis sowie in Eisenach treten die Tiere gehäuft auf. Ihre Stiche sind unmittelbar schmerzhaft. Sie jucken stark und können sich auch entzünden.

Zunächst war unsicher, ob es sich um eine einheimische oder womöglich eine eingeschleppte Art handelt und ob die Tiere Krankheiten übertragen können. Wie gestern Ronald Bellstedt, Vorsitzender des Thüringer Etymologenverbandes dem Umweltamt des Wartburgkreises mitteilte, kann hierzu Entwarnung gegeben werden. Die Weichwanze ist in Deutschland und Europa heimisch und sie überträgt keine Krankheiten. Normalerweise kommen die harmlosen Insekten an Eichen und anderen Bäumen vor, wo sie Pflanzensäfte oder auch Insekten aussaugen. In diesem Jahr – vielleicht aufgrund der sehr milden Winter der letzten beiden Jahre – treten die Weichwanzen massenhaft in größeren Schwärmen auf und suchen daher neue Nahrungsquellen.

Vermutlich, so Bellstedt wollen sie gar nicht an unser Blut, was ihnen auch eher unverdaulich sein dürfte, sondern sie sind auf die Lymphflüssigkeit und Salze unserer Haut aus.

Die Stiche heilen nach zwei bis drei Tagen spurlos aus. Mückenvertreibende Hautlotionen wie beispielsweise Autan, bieten keinen Schutz vor Wanzen-Stichen, hier ist lange Kleidung die einzige Möglichkeit, sich zu schützen. Bis Ende Juli, Anfang August könnten die  Wanzenschwärme noch das Vergnügen von Kaffee im Garten oder auf dem Freisitz trüben – danach sterben die Tiere ab.