Glockengeläut vom Rathaus über Dorffunk

In Ifta wird das Glockengeläut der evangelischen Kirche in den nächsten Monaten über den Dorffunk zu hören sein. Durch die Sanierung des Kirchturms und des Glockenstuhls mussten die Glocken stillgelegt werden. Jetzt wird das vorher auf CD aufgenommene Geläut vor den sonntäglichen Gottesdiensten, zu Hochzeiten und Trauerfeiern über den Dorffunk vom Rathaus aus eingespielt.

Ifta, westlich von Eisenach gelegen, ist eines der wenigen Dörfer in Thüringen, das noch über einen Dorffunk verfügt und diesen regelmäßig nutzt. So werden die 1300 Einwohner über die neuesten Dorfnachrichten und Veranstaltungen im Durchschnitt zweimal wöchentlich aus insgesamt 40 Lautsprechern informiert – und nun auch mit dem Glockengeläut zum Gottesdienst eingeladen. Der Dorffunk wurde in den 60er Jahren installiert. Mit der technischen Lösung wurde der Ausrufer abgelöst, der bis dahin Bekanntmachungen mit einem Rundgang durch das Dorf ausgerufen hatte. Die Anlage wird ständig gewartet und Stück für Stück erneuert. Gerade hat die Gemeinde einen neuen Verstärker und einen neuen CD-Player angeschafft. Vor jeder Information, die über den Dorffunk verbreitet wird, wird Musik eingespielt: Das Signal für die Iftaer, die Fenster zu öffnen oder vor das Haus zu treten.

Am Kirchturm wird das Fachwerk zum ersten Mal seit seiner Errichtung im Jahr 1660 grundhaft saniert und der Turm neu verschiefert. Dabei wird auch der historische Glockenstuhl aus dem Jahr 1806 erneuert. Im September dieses Jahres sollen die insgesamt 92500 Euro teuren Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden. Erst dann können die beiden Glocken von 1501 und 1964 wieder geläutet werden.

«Das Glockengeläut und der Dorffunk sind in Ifta ein Stück Heimat. Die Menschen hier mögen es, auf diese bewährte Art informiert zu werden. Das Glockengeläut über den Dorffunk zu senden, ist eine Notlösung, in Ifta ist es aber eine Notlösung mit viel Charme», so Pfarrer Stephan Köhler mit einem Dank an Bürgermeister Marko Wallstein.

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