Kirche hat jetzt wieder eine Spitze

Einst zierte die kleine Kirche zu Hörschel, wenige Meter vor dem Beginn des Rennsteiges, eine Turmspitze. Bei den großen Bombenangriffen zum Ende des zweiten Weltkrieges wurde neben den Ortskern auch die Kirche schwer beschädigt.
Nach dem Krieg wurde der Ortskern wieder aufgebaut und die Kirche bekam ein provisorisches Türmchen.

Die Hörschler Kirche ist die letzte Kirche des berühmten Kirchenbaumeisters Theodor Quentin. Dieser, bekannt durch viele Kirchen in Sachsen und Thüringen, die um die Wende des letzten Jahrhunderts errichtet wurden, verstarb noch vor der Einweihung der Kirche im Jahre 1905.
Aus Sicht der Denkmalpflege wird die Errichtung des Turmes angestrebt, da nur wenige Kirchen aus dieser Zeit vollständig erhalten sind.
Darüber hinaus wird der rekonstruierte Turm dem Dorf fast 60 Jahre nach Kriegsende wieder etwas von seiner ehemaligen Schönheit wiedergeben und dem Rennsteiganfang ein markantes Symbol sein.
Den größten Teil der Baukosten tragen das Land Thüringen und die Stadt Eisenach im Rahmen der Städtebauförderung. Aber auch die Kirchgemeinde muss einen größeren Eigenanteil beisteuern.
Am Freitag wurde nun die Turmhaube mit einem Kran auf den vorhandenen Kirchenturm aufgesetzt. Und wenn im nächsten Jahr die Kugel auf die Spitze kommt, wird der Kirchturm eine Höhe von über 36 Metern haben. Die Turmhaube ist 18 Meter hoch.
Die die Spezialisten wurde der Turm zunächst provisorisch verankert, mit dem weiteren Bau wird die Haube dann endgültig befestigt, dazu wird der Glockenstuhl wieder gesenkt und am Turm noch Gauben gemauert.
Alte Bilder machten nach dem Richtfest die Runde und man merkte, die Einwohner von Hörschel sind schon etwas Stolz. Beachtlich, was die Kirchgemeinde von Hörschel auf den Weg brachte.
Zum 100. Geburtstag der Kirche im kommenden Jahr soll die Sanierung abgeschlossen sein. Dazu ist noch einiges an Geld notwenig, soll die Haube noch geschiefert werden.

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