Landesbischof Kähler zum Pfingstfest

Zum bevorstehenden Pfingstfest wirbt Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, dafür, die Kultur der freien Meinungsäußerung zu pflegen. Kähler erinnerte daran, dass Pfingsten auf einen Bericht im Neuen Testament zurückgehe, wonach die Jünger vom Heiligen Geist ergriffen wurden. Diese Energie habe sie veranlasst, die Botschaft Jesu mutig öffentlich weiterzusagen. Pfingsten gelte deshalb auch als Geburtstag der Kirche, die ohne das Wirken der ersten Christen nach außen nicht entstanden wäre.

Jede Gesellschaft sei auf die Meinung ihrer Bürgerinnen und Bürger angewiesen: «Nur wenn wir sagen, was Sache ist, Meinungen auch aussprechen, können Missstände und Ungerechtigkeiten erkannt und angegangen werden.» Kähler ermutigte dazu, diese Kultur in der Schule und in den Familien einzuüben. Er bedauerte, dass sich viele Menschen an Arbeitsstellen mit ihrer Meinung zurückhalten, weil sie fürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Hier sei es die Aufmerksamkeit der Arbeitgeber gefragt, für eine Kultur der frei geäußerten Gedanken zu sorgen.

Meinungsfreiheit könne jedoch nicht heißen, sich lauthals Gehör zu verschaffen. «Die eigene Meinung vorzubringen, sollte immer mit dem Respekt gegenüber der Meinung des anderen verbunden sein. So kann ein Gespräch und eine echte Auseinandersetzung entstehen. Zudem kommt es darauf an, die Sprache dessen zu sprechen, der angeredet werden soll. Diese Aufgabe stellt sich besonders der Politik, der Wissenschaft, aber auch der Kirche», so der Bischof.

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