Wiedereröffnung der Jugendbildungsstätte Junker Jörg

Die Evangelische Jugendbildungsstätte Junker Jörg (ehemals „Neulandhaus“) in Eisenach wird nach mehrmonatiger Sanierung am kommenden Samstag (28. Mai) mit einer Einweihungsfeier wieder eröffnet. Die Feierlichkeiten beginnen um 14 Uhr mit einem Gottesdienst in der Hainstein-Kapelle (beim Hotel Hainstein Eisenach). Die neue Geschäftsführerin, Cornelia Schreiber, und der neue Studienleiter für die Jugendbildung, Jan Grooten, werden dabei in ihr Amt eingeführt. Um 15 Uhr wird Propst Dr. Christian Stawenow das sanierte Haus einweihen, im Anschluss werden Führungen angeboten. Geplant sind außerdem eine Talkrunde zum Thema „Jugendbildung in Thüringen“, u.a. mit der Bildungsdezernentin der EKM, Martina Klein, und Jan Grooten, ein HipHop-Workshop sowie ein Workshop zum Thema „DenkWege zu Luther – Junker Jörg“. Um 19 Uhr enden die Feierlichkeiten mit einem Abendsegen.

Die Jugendbildungsstätte wurde seit Oktober 2015 im Innenbereich umfangreich saniert. Die Bettenzahl wurde von 49 auf 59 Betten aufgestockt, die Zimmer im ersten und zweiten Stock sowie im Dachgeschoss renoviert. Das Erdgeschoss wurde bereits vor zwei Jahren saniert. Alle Gästezimmer haben nun eine eigene Dusche mit WC, neue Heizkörper und Garderoben. Die gesamte Elektrik wurde erneuert. Rund 900.000 Euro hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in die Jugendbildungsstätte investiert, mit Förderung des Landes Thüringen.

Das Haus ist so hell geworden, es ist eine viel freundlichere Atmosphäre als vorher, sagt Cornelia Schreiber, die künftige Geschäftsführerin der Jugendbildungsstätte Junker Jörg. Die Buchungen funktionieren bereits sehr gut, für dieses und für nächstes Jahr. Die Belegungszahlen werden steigen, da bin ich sehr optimistisch.

In erster Linie wird die Jugendbildungsstätte auch in Zukunft ein Ort für die Jugendarbeit sein und vor allem Jugendgruppen und Schulklassen zur Verfügung stehen. In belegungsschwachen Zeiten wie den Sommermonaten will sie sich aber auch öffnen für Wanderer und Kurzurlauber. Vor allem Familien sind willkommen.

Mit der Wiedereröffnung heißt das ehemalige „Neulandhaus“ jetzt Jugendbildungsstätte Junker Jörg. Seit seiner Erbauung als Hotel und Ausflugslokal im 19. Jahrhundert war das der Name des Hauses. „Neulandhaus“ geht auf den von Guida Diehl gegründeten evangelisch-völkischen Neulandbund zurück. Dieser hatte in den 1930er Jahren nationalsozialistische Positionen vertreten. 1920 wurde das Neulandhaus von Guida Diehl gekauft und als Zentrale der Neulandbewegung genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen übernommen und war seit den 1980er Jahren überwiegend Jugendbildungsstätte.