Zum 450. Todestag von Philipp Melanchthon

Anlässlich des 450. Todestages von Philipp Melanchthon gibt es mehrere Vorträge und Veranstaltungen zum Gedenken an den bekannten Reformator. Zur Würdigung dieses Jubiläums findet am Montag (19. April) ein Festakt in der Wittenberger Schlosskirche statt, an dem unter anderen der amtierende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, teilnehmen werden. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) überträgt den Festakt ab 13 Uhr live im Fernsehen.

Am Sonntag (18. April, 10 Uhr) wird an den großen Reformator in der Wittenberger Schlosskirche mit einem Gottesdienst gedacht, der von den Vikaren des Predigerseminars gestaltet und ebenfalls vom MDR-Fernsehen live übertragen wird. Es predigt Prälat Stephan Dorgerloh.

Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg veranstaltet eine Tagung (16. bis 17. April) zum Werte- und Bildungskanon Melanchthons. Der Gelehrte wollte das verfügbare Wissen seiner Zeit ordnen und in ein umfassendes Konzept sinnhaften menschlichen Lebens integrieren. Er formulierte in Lehrplänen und -büchern einen protestantischen Bildungskanon. Für Melanchthon gehörten die Kenntnisse der klassischen Antike, der Bibel und Sprachkompetenz genauso dazu wie Musik und Mathematik. Angesichts des rasanten Wachstums künstlicher Gedächtnisse und des Zerfalls verbindender kultureller Traditionen erhält Melanchthons Anliegen Aktualität. Ausgehend von kulturwissenschaftlichen Erkenntnissen diskutieren die Teilnehmer heutige Versuche, Werte und grundlegende Bildungsinhalte zu kanonisieren.

Eine Veranstaltung der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt beschäftigt sich am Montag (19. April, 19 Uhr, Leibnizstr. 4, Magdeburg) mit Philipp Melanchthon und seiner Bedeutung für die Entwicklung des protestantischen Schulwesens. In der Veranstaltung werden Melanchthons Reformvorschläge für das Bildungswesen vorgestellt, die durch das humanistische Bildungsideal und die reformatorischen Ideen Luthers erheblich beeinflusst wurden. So schrieb er Lehrbücher und entwickelte Konzeptionen für Neugründungen von Schulen und Universitäten.

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