Abfall – ein Energieträger

Einige Mitglieder des Stadtrates, berufene Bürger sowie Baudezernentin Gisela Rexrodt besuchten vor kurzem zwei hochmoderne Biogasanlagen der Erfurter Stadtwerke.

Erfurt geht seit Jahren eigene Wege bei der Entsorgung und Verwertung von Hausmüll und Bioabfall. Gerade konnte der Prototyp einer deutschlandweit einzigartigen Anlage zur Vergasung von flüssigen Bioabfällen in Betrieb genommen werden. Im Gegensatz zum hiesigen Entsorgungskonzept der reinen Verbrennung wird in Erfurt aus den zuvor abgetrennten biologischen Abfällen und deren chemischer Aufbereitung Strom erzeugt. Dieses Verfahrener ermöglicht es, die Kosten der Entsorgung niedrig zu halten und zusätzliche günstige Stromkapazitäten ins Netz einzuspeisen.

Auf der Erfurter Mülldeponie in Schwerborn werden die Abfälle der Biotonne in einem speziellen Verfahren ebenfalls vergoren und zu Biogas umgewandelt. Mit dem erzeugten Biogas werden zwei Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von einem halben Megawatt betrieben.

Interessant ist dieses Verfahren für die Stadtratsmitglieder auch deshalb, weil hier auch der in den Städten reichlich anfallende Grasschnitt verwertet und verstromt werden kann.

In Eisenach sind das immerhin 570 Tonnen pro Jahr von kommunalen Grünflächen, deren Entsorgung auch noch finanziert werden muss.

Die Erfurter Anlagenbetreiber könnten sich unter bestimmten Bedingungen vorstellen, auch die Eisenacher Biomasse in ihren Anlagen weiter zu verarbeiten. Die Baudezernentin lässt nun prüfen, ob eine kostengünstige Entsorgung auf diese Weise möglich ist.

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