AG „Karlsplatz“ plant öffentliche Präsentation des Gestaltungsentwurfes

Die Arbeitsgruppe (AG) „Karlsplatz“ traf sich in der vergangenen Woche zur Bilanz im Eisenacher Rathaus. Dabei fand die überarbeitete Entwurfsplanung zur Neugestaltung des Karlsplatzes bei den anwesenden AG-Mitgliedern volle Zustimmung. Diesen Entwurf wollen die Arbeitsgruppe und die Stadtverwaltung in Kürze in einer öffentlichen Veranstaltung den Eisenacher Bürgerinnen und Bürgern vorstellen.

Drei Architekturbüros hatten gemeinsam vom der AG den Auftrag für die Anfertigung und Aktualisierung der Planentwürfe erhalten. Der Eisenacher Architekt Max von Trott zu Solz erläuterte in der letzten AG-Beratung bis ins Detail das künftige Erscheinungsbild des Karlsplatzes.

Das ursprüngliche Ziel, den Karlsplatz als reinen Fußgängerbereich zu planen, wurde bereits kurz nach Beginn der AG-Beratungen und Diskussionen bewusst nicht mehr verfolgt. Es stellte sich als realistischer heraus, den Platz als verkehrsberuhigte Zone mit Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr zu konzipieren.

Der neu gestaltete Karlsplatz soll in der Grobstruktur einmal wie ein Theater mit Rang, Parkett und Bühne eingerichtet werden. Im so genannten Rang ist ein Aufenthaltsbereich mit Bäumen, Bänken und auch Bewirtungsmöglichkeiten vorgesehen. Dieser Bereich soll sich vom heutigen Standort der Buswartehalle am Thüringer Hof vorbei bis vor die Deutsche Bank ziehen. Das „Parkett“ bildet dann der freie Karlsplatz mit dem Lutherdenkmal im Zentrum. Dessen Stellung wird insbesondere durch die Pflasterung in Form einer Lutherrose betont. Eine imaginäre Abgrenzung zum „Rang“ soll ein gesondert gepflastertes Band zeigen, das zugleich an den darunter liegenden Löbersbach erinnert. Die Bühne bilden optisch schließlich das Nikolaitor und die Nikolaikirche. Den Gesamteindruck begrenzen entlang der Häuser großzügig gehaltene Gehwegbereiche. Eine neue Qualität soll zudem der Eingangsbereich zur Karlstraße erhalten. Für die Bushaltestellen sind teilweise neue Standorte vorgesehen.

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Mit zahlreichen technischen Einzelheiten – von der Art und Größe der Pflastersteine und den vorgesehenen Parkmöglichkeiten, über die zu pflanzenden Baumarten und das Aussehen der Bänke bis zur Verkehrsführung über den Platz, zur Breite der gestalteten Gehwege, die Darstellung des Löbersbaches und die Standorte der Bushaltestellen – wussten die Planer zu überzeugen. Eingeflossen waren in den Planentwurf sowohl die historische Entwicklung des Platzes wie auch die Ideen aus dem öffentlichen Workshop zum Karlsplatz im Jahr 2004 und die Ergebnisse der Diskussionen in der Arbeitsgruppe.

Vor allem die Berücksichtigung dieser vielen Aspekte wurde zum Abschluss von der Arbeitsgruppe als sehr positiv bewertet. Das Resümee lautete einstimmig: Es war eine sehr konstruktive Zusammenarbeit. Ein Extra-Lob gab es für die Architektengruppe um Max von Trott zu Solz für die fachlich untersetzte Entwurfsplanung und die anschauliche Präsentation. Alle Mitglieder der Arbeitsgruppe hoffen nun, dass diese große gestalterische Aufgabe baldmöglichst umgesetzt werden kann. Als erster Schritt wird der Durchgang vom Karlsplatz zum Stadtpark 2008 erneuert.

Die Arbeitsgruppe „Karlsplatz“ hatte im Sommer 2005 unter der Leitung des Heidelberger Stadtplaners Diethelm Fichtner ihre Arbeit aufgenommen. Sie hatte den Auftrag, als unabhängiges Bürgergremium die Planung für die Neugestaltung des Karlsplatzes zu begleiten. Der Arbeitsgruppe gehörten Vertreter der Karlsplatz-Initiative, mehrere Anlieger, Vertreter des Gewerbevereins, des Förderkreises zur Erhaltung Eisenachs, der Architektengruppe, des Denkmalbeirates sowie von Senioren, Behinderten, Jugendlichen und ein Mitarbeiter des Amtes für Stadtentwicklung an.

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