Alles für den Erhalt des Automobilbaumuseums in Eisenach

Matthias Doht, Vorsitzender der Stiftung «automibile-welt-eisenach», und Harald Weiß, Finanzvorstand der Stiftung, schraubten im Beisein von Klaus Reißig, Vorsitzender des Vereins «Freunde des Automobilbaus der Region», und mehrerer Mitstreiter das neue Schild an das ehemalige Haupttor des Automobilwerkes Eisenach.

Die Stiftung Automobile Welt Eisenach hat seit dem 1.Januar 2013 die neue, selbstständige Postanschrift: 99817 Eisenach, Rennbahn 8. Sie mietete vom Verein «Freunde des Automobilbaus der Region e.V.» einen Raum. Dieser Verein, gegründet vom ehemaligen Betriebsrat des alten Automobilwerkes, hat das historische Torhaus mit viel Arbeit, Herzblut und eigenem Geld über Jahre als Begegnungsstätte für die ehemaligen «Werker» erhalten und ist derzeit Generalmieter des Objektes. Eigentümer des Haupttors, sowie des gesamten Areals, einschließlich der großen Gebäuderuine O1 und der alten Ostkantine ist die private Möbelhandelsfirma Föst. Das Tor ist ein wichtiges Symbol der Eisenacher Automobilbautradition», unterstrich Matthias Doht, selbst in jungen Jahren im AWE tätig.

Im Jahr 1945 wurde das Haupttor vom BWM-Flugmotorenwerk Dürrerhof in die Naumannstraße umgesetzt. Hier waren dann der separate Betriebsschutz und eine Außenstelle der Volkspolizei ansässig.

«Die Bagger standen schon da, wollten alles abreißen», erinnert sich Dr. Siegesmund Gürnt, der letzte AWE-Betriebsdirektor, jetzt auch zu den engagierten Mitstreitern zählend, an bange Nachwende-Stunden. Klaus Reißig als Vorsitzender des Vereins Freunde des Automobilbaus der Region e.V., zeigte sich besonders erfreut darüber, dass die Stiftung Automobile Welt Eisenach bewusst ihren Sitz in diesem historischen Gebäude gewählt hat.

Damit dokumentiert die Stiftung, dass es ihr Anliegen und eine ihrer künftigen Aufgaben ist, als Rechtsnachfolger des Vereins in den bestehenden langfristigen Mietvertrag mit dem privaten Eigentümer einzutreten, damit das historische Torhaus auch künftig für den traditionellen öffentlichen Zweck erhalten bleibt.

Im langfristigen Konzept des Museums «automobilen welt eisenach» ist die Integration sowohl des Haupttors, als auch der ehemaligen Ostkantine O 5 als Ensemble vorgesehen.

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«Damit wird die Automobilausstellung in Eisenach ein Alleinstellungswerkmal haben, das sich dann von den über 130 bestehenden Automobilmuseen in Deutschland bewusst unterscheidet und der Eisenacher Automobilbautradition angemessen ist», betonte Matthias Doht.

An authentischer Stelle soll, so Christian Taut vom Verein der Freunde des Automobilbaus der Region, Automobilbaugeschichte lebendig erlebbar gestaltet werden.

Gemeinsam appellierten der Vorstand der Stiftung Automobile Welt Eisenach und des Vereins Freunde des Automobilbaus der Region e.V. an die Stadt und den Stadtrat, das laufende Bebauungsplanverfahren «Möbelhaus-AWE-Gelände» nun bald zum Abschluss zu bringen, damit endlich auch Bewegung in die Sanierung durch den privaten Investor kommt.

Viel Arbeit steht an. Im ersten Halbjahr 2013 will die Stiftung den ersten Bauabschnitt in Angriff nehmen. Eine Feuertreppe soll am westlichen Teil angebracht werden, damit auch die erste Etage künftig für Ausstellungszwecke und Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf etwa 120000 €. Der Bund und das Land übernehmen zusammen zwei Drittel. Den Anteil der finanziell klammen Stadt Eisenach übernimmt die Stiftung.

In einem weiteren Bauabschnitt soll am Westgiebel für etwa 470000 € eine Glasfassade mit Fahrstuhl und behinderten gerechten Zugang entstehen. «Die Bereitstellung der Eigenmittel wird Hauptaufgabe der Stiftung für die kommenden Jahre sein», betonte Matthias Doht und hofft, viele Förderer zu gewinnen.

Der dritte Bauabschnitt sieht Sicherungs-, Wärmedämm- und Trockenlegungsarbeiten vor. Ziel: Das ohnehin am besten besuchte städtische Museum zu einem Erlebnis für die ganze Familie zu machen!