Alte Posthalterei: Sanierung der Außenfassade beginnt

Am Gebäude des Kinder- und Jugendzentrums „Alte Posthalterei“ (Georgenstraße 52) wird in diesem Jahr mit der schrittweisen Sanierung der Außenfassaden begonnen. Als erstes werden der Natursteinsockel und die Portalsäulen an der Südfassade instand gesetzt. Diese Arbeiten beginnen voraussichtlich am 7. März und sollen bis Ende Juni dieses Jahres beendet sein.

Die starken Schäden am Sockel und an den Portalsäulen sind vor allem auf erhebliche Feuchte- und Salzbelastungen in der Vergangenheit zurückzuführen und machen eine umfassende Instandsetzung erforderlich. Die Natursteinoberflächen aus Rhätkeupersandstein werden gereinigt und anschließend konservatorisch behandelt. Außerdem werden Fehlstellen ergänzt sowie stark geschädigter Stücke ausgetauscht. Dazu gehören beispielsweise die Säulenpostamente am Portal, die Blockstufen der Nebeneingänge sowie ein Teil der Sockelsteine. Die unteren Bereiche der Säulenschäfte werden durch Natursteinergänzungen, sogenannte Vierungen, ersetzt.

Die Kosten für die Natursteinsanierung sind insgesamt mit 70.700 Euro veranschlagt. Der städtische Eigenanteil in Höhe von 2.140 Euro wird über Spenden finanziert. Aus dem Programm Städtebauförderung werden 56.560 Euro bereit gestellt. Zudem steuert das Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie eine Zuwendung von 12.000 Euro bei.

Bereits im Jahr 2014 konnte ein erster Sanierungsschritt realisiert werden: Alle 43 Fenster des Hauses wurden erneuert und nach historischem Vorbild gefertigt. Die Arbeiten waren mit Zuschüssen des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie und der Städtebauförderung ermöglicht worden. Der Eigenanteil der Stadt Eisenach war ebenfalls über Spenden aufgebracht worden.

Die „Alte Posthalterei“ ist ein zweigeschossiger verputzter Fachwerkbau und gilt als eines der wenigen rein klassizistischen Bauwerke in Eisenach. Es befindet sich auf dem Grundstück des früheren Hersfelder Hofes. 1819 erwarben die Eisenacher Bürger Pfennig und Jungmeister das Grundstück, rissen Teile des Gebäudebestandes ab und ließen durch den Baurat Sälzer das jetzige Gebäude errichten, welches lange als Posthalterei diente. 1908 erwarb es die Stadt, verkürzte das Gebäude an seiner Ostseite, um die vorbeiführende Hospitalstraße zu erweitern und richtete hier die Städtische Realschule ein. Heute befindet sich im Gebäude das städtische Kinder- und Jugendzentrum „Alte Posthalterei“.

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