Bad Salzungen wird Naturerlebnispark

Minister Carius: Brachflächeninitiative «GENIAL zentral» betreibt Stadtentwicklung im demografischen Wandel

«Die Wiedernutzung von Brachflächen ist eine zentrale Aufgabe der Stadtentwicklung. Ziel ist die Aufwertung unserer Innenstädte. Ungenutzte Brachflächen und Wohnungsleerstände sind oft sichtbare Auswirkungen des demografischen Wandels. Unsere Projektinitiative GENIAL zentral entwickelt Konzepte zur Entwicklung innerstädtischer Brachflächen. Durch die Stärkung der innerstädtischen Siedlungsflächen wird die vorhandene Infrastruktur optimal genutzt. Das Projekt ‚Flößrasen‘ zeigt beispielhaft, wie stark die Städtebauförderung das Gesicht einer Stadt und seiner Umgebung verändern kann», sagte heute (Mittwoch) der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, bei der Übergabe des Natur- und Erlebnisparks Flößrasen an den Bürgermeister von Bad Salzungen, Klaus Bohl.

In Bad Salzungen wurde seit 2011 im Sanierungsgebiet Innenstadt eine Gewerbebrache, die zu DDR-Zeiten durch den Kreisbaubetrieb genutzt wurde, zum Freizeit- und Naturerlebnispark Flößrasen umgebaut. Das Projekt wurde mit rund 3,5 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das Gelände am nördlichen Innenstadtrand liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Keltenbad im Kurgebiet. Mit dem angrenzenden Puschkinpark wird die landschaftlich wertvolle Fläche der Werraaue aufgewertet und die Verbindung zwischen Innenstadt und Fluss gestärkt. Hierzu wurde ein alter Werra-Arm freigelegt und neugestaltet, eine Erlebnisinsel angelegt und eine Bootsanlegestelle für Kanutourismus geschaffen. Versorgungseinrichtungen und Stellplätze für 80 Wohnmobile stärken das touristische Konzept, das zusätzlich mit rund einer Millionen Euro durch die Thüringer Aufbaubank gefördert wurde. Nach Angaben der Stadt wurden insgesamt rund 5,5 Millionen Euro in dieses Projekt investiert. Die Stadtentwicklung in Bad Salzungen wurde seit 1991 mit über 30 Millionen Euro gefördert.

Die Initiative «GENIALzentral» des Bauministeriums umfasst derzeit 79 Projektstandorte in 43 Kommunen. Sie folgt dem Ansatz, die Städte von innen nach außen zu entwickeln. Durch die Wiederbelebung von Brachflächen wird das Erscheinungsbild der Städte verbessert und die Nutzungsvielfalt der städtischen Flächen erhalten. Deshalb wurde die Zielstellung der Initiative, die 2002 mit 14 Kommunen startete, vor einigen Jahren ausgeweitet. Neben Konzepten zum innerstädtischen Wohnen werden nun alle innenstadtrelevanten Nutzungsmöglichkeiten geprüft. Hierzu gehören beispielsweise auch Grünanlagen und Flächen für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.

«Hier in Bad Salzungen ist beispielsweise ein naturnaher Raum entstanden mit Nutzungsmöglichkeiten für Kur, Tourismus und Freizeit. Wir werden diese erfolgreiche Initiative auch künftig landesweit fortsetzen», sagte Carius. «Sie ist eine Antwort auf die Herausforderungen durch den demografischen Wandel. Durch die Stärkung der innerstädtischen Siedlungsflächen wird die vorhandene Infrastruktur von den Straßen über Versorgungsleitungen bis zum ÖPNV optimal und effizient genutzt, damit sie auch bei sinkenden Einwohnerzahlen erhalten und finanziert werden kann.»