Demonstranten setzten sich über Polizeiabsperrung hinweg

Rund 150 Menschen demonstrierten am gestrigen Samstagnachmittag in der Heinrich-Heine-Straße gegen Fremdenhass.
Grund dafür war eine Demonstration, zu der die NPD aufgerufen hatte. Mit rund 70 Teilnehmern kämpften sie in der Amsdorfstraße für ihre Ideen.

«Als wir von der Demonstration erfuhren, da planten wir umgehend eine Gegendemo», erklärte ein Mitglied des «Bündnis gegen Rechts», welches zur Gegendemonstration aufgerufen hatte.
Mit einem knallroten Lautsprecherbus hatten sich die Mitglieder des überparteilichen Bündnis´ hinter einer Polizeiabsperrung postiert und versuchten von dort aus mit Trillerpfeifen die Reden der NPD-Demo zu übertönen.
Da zwischen beiden Demonstrationen jedoch rund 60 Meter Luftlinie, eine Straße und ein Kreisverkehr lagen, war es den Demonstrationsteilnehmern jedoch äußerst schwer, die jeweils gegnerische Seite durch lautstarke Musik- und Pfeiftöne zu stören.

Somit waren es zunächst einzelne Demonstranten, die sich über die Polizeiabsperrung hinwegsetzten und sich mit Transparenten, Tröten und Trillerpfeifen direkt an der Straße postierten.
Die Polizei, welche den Versammlungsraum jedoch zuvor klar definiert hatte und mit mehreren Dutzend Beamten aus Schutz- und Bereitschaftspolizei die Sicherheit gewährleistete, reagierte mit einer Kettenformation und rief die Demonstrationsteilnehmer auf, dass diese wieder in den Versammlungsraum zurückkehrten.
Nachdem aber alle Versuche der Vermittlung zwischen Veranstalter, Polizei und Demonstranten erfolglos waren, erweiterten die Beamten kurzerhand den Versammlungsraum.

Mehr als drei Stunden standen die rund 150 Demonstranten des «Bündnis gegen Rechts» am Kreisel in der Thälmannstraße und demonstrierten gegen Fremdenhass. Zu Ausschreitungen kam es, abgesehen vom beschriebenen Vorfall, jedoch auf keiner von beiden Seiten.

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