DGB-Ausstellung: „… gerade Dich, Arbeiter, wollen wir“

Vor 75 Jahren wurden die freien Gewerkschaften in Deutschland von den Nationalsozialisten zerschlagen. Mit einer Wanderausstellung erinnern der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Hans-Böckler-Stiftung an diesen Abschnitt in der Geschichte der politischen Arbeiterbewegung. Zu sehen ist die Ausstellung unter dem Titel „…gerade dich, Arbeiter, wollen wir“ bis Mittwoch, 25. Juli in der Stadtverwaltung, Markt 2. Eröffnet wurde sie am Montag, 23. Juni.
Geöffnet ist die Ausstellung Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag bis 16 Uhr.

Nachdem der 1. Mai von den Nazis zum „Tag der nationalen Einheit“ erklärt worden war, stürmten am 2. Mai 1933 Rollkommandos die Gewerkschaftshäuser und andere Einrichtungen der Arbeiterbewegung. Die Aktion war von langer Hand geplant. Bereits im April 1933 vermerkte Propagandaminister Goebbels in einer Tagebuchnotiz: „Den 1. Mai werden wir zu einer grandiosen Demonstration deutschen Volkswillens gestalten. Am 2. Mai werden wir die Gewerkschaftshäuser besetzen. Gleichschaltung auch auf diesem Gebiet.“
Was die Nazis mit dem Begriff Gleichschaltung verharmlosten, war nichts anderes als die gewaltsame Zerschlagung der demokratischen und freien Arbeiterbewegung. Funktionäre wurden misshandelt, verhaftet und ermordet, die Gewerkschaftshäuser verwüstet und das Gewerkschaftseigentum konfisziert.

Die Ausstellung „…gerade dich, Arbeiter, wollen wir“ zeichnet den zeitlichen Ablauf der Ereignisse nach. Sie ist seit Mai in ganz Deutschland unterwegs und wurde bereits unter anderem in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg bei Berlin und in Leipzig gezeigt.

http://www.dgb.de/2008/04/11_ausstellung.htm(Infos und Katalog)

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