Einzelfallregelung mit ThSV ist angemessen und fair

„Wir haben die Satzung aus unserer Sicht korrekt angewandt“, sagt Katja Wolf. Dies hat die Oberbürgermeisterin zusammen mit Andreas Ludwig (Dezernent für Bauwesen und Umwelt) auch während der Diskussion in der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag deutlich gemacht.

Worum geht es bei der Diskussion?
Die Stadt Eisenach hat für die Werner-Aßmann-Halle eine Satzung, die „Benutzungs- und Entgeltsatzung“. Darin ist geregelt, wieviel Geld alle Nutzer der Aßmann-Halle zu bezahlen haben. Es gibt unterschiedlich hohe Gebühren – je nachdem, welchen Raum der Halle man nutzt und über welchen Zeitraum. Unterschieden wird auch nach Sommer- und Wintermonaten. Die Satzung enthält einen wichtigen Passus: „Die Stadtverwaltung ist berechtigt, Einzelregelungen zu treffen, soweit diese nicht im Widerspruch zu dieser Benutzungs- und Entgeltordnung stehen.“

Im konkreten Fall geht es darum, dass die Profimannschaft des Handball-Erstligisten ThSV Eisenach die Werner-Aßmann-Halle für Training und Punktspiele nutzt. Dafür zahlt der ThSV eine Gebühr. Diese Gebühr beruht auf einer Einzelfallregelung, die zwischen der Stadt und dem ThSV vereinbart worden ist. Demnach zahlt der Verein jährlich 14995 Euro für die Heimspiele in der Aßmann-Halle sowie 3500 Euro für den Trainingsbetrieb. Das war das Ergebnis von Gesprächen zwischen dem Verein und Katja Wolf sowie Andreas Ludwig. „Diese Höhe ist für den ThSV die absolute Schmerzgrenze“, sagt Katja Wolf. Und: Im Vergleich zu den Vorjahren zahlt der ThSV jetzt wesentlich mehr. Darüber hinaus hatte der ThSV den städtischen Eigenanteil des Hallenumbaus in Höhe von 19.280 Euro übernommen. Als Werbeträger und Aushängeschild ist der Verein für die Stadt ein wichtiger Partner.

Zahlungen in den Vorjahren
Seit Januar 2014 zahlt der ThSV insgesamt 18.000 Euro jährlich für die Nutzung der Aßmann-Halle. Das war das Ergebnis von Gesprächen zwischen Oberbürgermeisterin Katja Wolf und dem ThSV. Damit beteiligt sich der Verein in wesentlich höherem Maße als in den Vorjahren.

Zum Vergleich: Unter den damaligen Oberbürgermeistern zahlte der ThSV zum Beispiel 2004/2005 insgesamt 3400 Euro. „Davon ist in der Stadtkasse nichts angekommen“, so Katja Wolf. Grund dafür war die Niederschlagung der Gebühr durch einen Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses. Auch 2005/2006 und 2006/2007 wurde die Gebühr niedergeschlagen. „In den Folgejahren hat der ThSV gezahlt, aber im Vergleich zu heute nur wenig“, betont die Oberbürgermeisterin. Zum Beispiel 2007/2008: 1700 Euro; 2009/2010: 5756 Euro oder 2011/2012: 6846 Euro. „Die jetzigen 18.000 Euro sind ein gerechter und angemessener Betrag“, sagt Katja Wolf. Ihr ist wichtig, dass Breiten- und Spitzensport in Eisenach nicht gegeneinander ausgespielt werden. „Alle sollen die Unterstützung bekommen, die die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten leisten kann“, so die Oberbürgermeisterin.