Eisenach und Sárospatak wollen sich näher kennenlernen

Besuch aus der ungarischen Stadt Sárospatak weilte in Eisenach: Bürgermeister Dr. Richárd Hörcsik sowie der Präsident der Kulturkommission, Imre Hajdú kamen, um mit Oberbürgermeister Matthias Doht sowie den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat Gespräche über eine engere Zusammenarbeit zu führen.
Sárospatak gilt als die Geburtsstadt der Heiligen Elisabeth. Im Elisabethjahr 2007 war es zu ersten Kontakten nach Eisenach gekommen.

Bei dem Treffen wurde vereinbart, dass beide Städte eine Zusammenarbeit anstreben. Schwerpunkte sollen dabei die Gebiete Bildung, Kultur, Wirtschaft und Tourismus bilden.
So sollen gezielt Schulen auf einen möglichen Austausch angesprochen werden. Dr. Hörcsik verwies unter anderem darauf, dass es auch in seiner Stadt eine reformierte höhere Schule gibt, an der seit 1531 nach den Vorstellungen Martin Luthers unterrichtet wird – ein idealer Partner für das Eisenacher Martin-Luther-Gymnasium.
Luther ist neben der Heiligen Elisabeth ein weiteres Bindeglied zwischen den beiden Städten – genau wie J.S. Bach, dessen Werke regelmäßig beim jährlichen Sommerfestival in Sárospatak zu hören sind.

Für die wirtschaftliche Zusammenarbeit wird auch das Gründer- und Innovationszentrum Stedtfeld (GIS) Projekte anbahnen. So sind unter anderem Außenhandelstage im GIS geplant, bei denen Unternehmer aus Ungarn und der Wartburgregion gezielt Kontakte knüpfen können. Eine solche Veranstaltung hatte es bereits Ende 2007 mit Firmen aus der weißrussischen Partnerstadt Mogilew gegeben.

Der Tourismus ist ein weiteres Standbein der Zusammenarbeit von Eisenach und Sárospatak. Im Sommer soll für Menschen aus der Wartburgstadt eine Busreise in den Nordosten Ungarns angeboten werden. Dr. Hörcsik verwies außerdem darauf, dass das Thermalbad in Sárospatak bis 2010 wesentlich erweitert und saniert wird. Er könne sich sogar einen europäischen Touristenpfad auf den Spuren der Heiligen vorstellen.
Er fühle sich im Gegenzug in Eisenach sehr zuhause wenn er betrachte, wie präsent die Heilige Elisabeth hier ist, sagte er: „Dieses Erbe zu pflegen ist eine gemeinsame Aufgabe.“

Einbezogen werden soll auch die Partnerstadt Marburg, in der Elisabeth nach ihrem Weggang aus Eisenach lebte und starb. „Den Auftakt soll eine gemeinsame Veranstaltung zum Jubiläum ,20 Jahre Partnerschaft Eisenach-Marburg‘ noch 2008 sein. Das wollen wir nun zu dritt feiern. Mein Marburger Kollege Egon Vaupel ist von dieser Idee angetan“, sagte OB Matthias Doht.

Begeistert war der Kulturverantwortliche aus Sárospatak, Imre Hajdú, überdies vom Eisenacher Bürgersolarpark: „Wir wollen so etwas auch gerne in unserer Stadt ansiedeln. Wir werden jetzt prüfen, wie die gesetzlichen Grundlagen dafür in Ungarn sind. Die Stadt Eisenach hat uns zugesagt, uns dabei mit ihrem Wissen zu unterstützen.“

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Die Delegation aus Sárospatak, zu der auch der Dolmetscher Zsolt Téglás und der Fahrer Zolán Tamás gehörten, war für insgesamt eineinhalb Tage in Eisenach. Geprägt war der Besuch von einem dichten Programm. Neben Gesprächen über mögliche Felder der Kooperation mit Vertretern der Stadt, der Wirtschaft, des Tourismus und der Wartburg standen auch die Besichtigung der Wartburg, der Georgenkirche und der Predigerkirche auf dem Programm. Ein Treffen mit den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats beschloss den Besuch der Ungarn.

Sárospatak hat rund 15000 Einwohner und liegt am Fluss Bodrog im äußersten Nordosten Ungarns, nahe der Grenze zur Ukraine und zur Slowakei. Sie gilt als eines der kulturellen und touristischen Zentren Ungarns.
Bereits ab dem 11. Jahrhundert war Sárospatak das Verwaltungszentrum eines Krongutes. Die Stadt, in der die Fürsten Rákóczi residierten verfügt über eine Burg aus dem 16. Jahrhundert, die sich harmonisch in die Landschaft der Zempliner Berge einfügt.
Die Wirtschaft besteht hauptsächlich aus Betrieben mit 20 bis 40 Mitarbeitern. Traditionell ist die Keramik-Herstellung, es gibt jedoch auch eine Firma, die Sicherheitsgurt-Teile an Opel liefert.

http://www.sarospatak.hu(Mehr Informationen zu Sárospatak)

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