Eisenacher Luther-Konferenz schreibt an Bischof Huber

Die Eisenacher Luther-Konferenz wendet sich mit einem Brief an den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber. Thema des Briefes ist das Luther-Jubiläum 2017. Aus Eisenach wird gefordert, dass in die zentrale Ausstellung zum Thema „500 Jahre Reformation“ neben Berlin und Wittenberg auch die Wartburg in Eisenach einbezogen wird. Bislang ist der Ort, an dem Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche übersetzte, nicht in die Ausstellungsplanungen einbezogen.

Bischof Wolfgang Huber gehört zum Kuratorium des Jubiläums „500 Jahre Reformation.“ Der Wissenschaftliche Beirat für 2017 hatte kürzlich empfohlen, 2017 nur Berlin und Wittenberg zu zentralen Ausstellungsorten zu machen und Eisenach nicht zu berücksichtigen. Dagegen regt sich in der Wartburg-Region Protest. Aufgrund der Bedeutung einer zentralen Ausstellung im Jahr 2017 – nicht nur was etwaige Fördermittel des Bundes und der Länder für die Lutherstätten anbelangt, bitten die Unterzeichner des Briefes Bischof Huber, sich für Eisenach als dritten Standort einer geplanten zentralen Lutherausstellung einzusetzen. Sollte 2017 eine zentrale Ausstellung nur in Berlin und Wittenberg realisiert werden, wäre dies zum Nachteil aller Thüringer Lutherstädte und verkennt die Bedeutung Luthers für den gesamten Mitteldeutschen Raum als das Kernland der Reformation. Die Eisenacher Lutherkonferenz ist sich zudem darin einig, dass es ist nicht zu erwarten ist, dass andere Ausstellungsvorhaben Touristen nach Thüringen locken, wenn die zentrale und international beworbene Lutherausstellung nur in Berlin und Wittenberg stattfindet. Auch wäre in diesem Fall die nachhaltige Strategie, die Reformationsdekade und das eigentliche Reformationsjubiläum zu nutzen, um das Eisenacher Jubiläum „500 Jahre Bibelübersetzung“ 2021/22 vorzubereiten, wirkungslos.

Zur Eisenacher Luther-Konferenz gehören alle Einrichtungen, Vereine und Institutionen aus Eisenach und der Region, die etwas mit Luther zu tun haben – Kirche, Wartburg, Lutherhaus, Lutherverein, Luthergymnasium, Wartburgstadt und Wartburgkreis, die Stadt Schmalkalden, die Gemeinde Moorgrund, die Bundestagsabgeordneten, Touristiker und Vertreter der Stadtverwaltung. Das Gremium will mit dem Brief an Bischof Huber erreichen, dass bei der Sitzung des Kuratoriums „Luther 2017“ im Herbst doch noch entschieden wird, die Wartburg in die zentrale Ausstellung mit einzubeziehen.

„Ich möchte mich ausdrücklich bei unseren Bundestagsabgeordneten Ernst Kranz und Christian Hirte dafür bedanken, dass sie hier mit uns an einem Strang ziehen“, sagte Oberbürgermeister Matthias Doht.

Überdies sicherte bei der Tagung der Eisenacher Lutherkonferenz der Burghauptmann der Wartburg, Günter Schuchardt, zu, den Lenkungsausschuss auf die Wartburg einzuladen. Dieses Gremium koordiniert die Aktivitäten der staatlichen und kirchlichen Partner zum 2017er-Jubiläum in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Die Eisenacher Luther-Konferenz wurde vom Oberbürgermeister Anfang 2008 ins Leben gerufen. Die Gruppe wird das Jubiläum 2017 vorbereiten und auch die „Luther-Dekade“, die bis zum Jubiläum läuft, mitgestalten.

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