Eisenacher Ortsteil feiert 75 Jahre
Siedlung Hötzelsroda mit einem Dorffest

Zum Auftakt des Festtages startet am Samstag um 10 Uhr das bereits traditionelle Seifenkistenrennen in der Feldstraße. Anmeldungen für den Start sind ab 9.30 Uhr möglich.

Die offizielle Feierstunde zum Jubiläum «75 Jahre Siedlung in Hötzelsroda» beginnt 14 Uhr im Gemeinschaftsraum der Südhausbau-Gesellschaft am Landstreiter Weg. In diesem Rahmen werden ältere Bürger geehrt, die bewusst die Entstehung der Siedlung erlebt haben.

Anschließend wird die Ausstellung «Hötzelsroda – ein Dorf im Wandel der Zeit» im Rondell Südhausbau gegenüber dem Festzelt eröffnet. Hier wird das Leben in Hötzelsroda von einst und heute gegenüber gestellt. Gezeigt werden Bilder aus der Hötzelsrodaer Ortschronik, historische Gegenstände des Alltags und ein Video, das die Veränderungen im Ort deutlich macht. Ein Vortrag wird die Ausstellung ergänzen.

Ab 15 Uhr stehen am Nachmittag dann Musik und Spaß für die Festgäste und die Siegerehrung für die besten Seifenkisten-Rennfahrer auf dem Programm. Überraschungen gibt es für die kleinen Festbesucher beim Kinderfest. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt.

«Es ist uns ein großes Bedürfnis, schöne Stunden für die Kinder, deren Eltern, Großeltern und alle Gäste zu gestalten», betont Ortsteilbürgermeister Jürgen Jansen.

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Der Ortsteilrat und die Hötzelsrodaer Vereine danken besonders allen Sponsoren, die mit ihrer Unterstützung zum Gelingen des Jubiläumsfestes in Hötzelsroda beitragen.

Zur Geschichte des Ortes Hötzelsroda und der Siedlung
Die Anfänge der Ortschaft Hötzelsroda gehen auf das Jahr 1277 zurück. Später wird das Dorf 1804 im Zusammenhang mit Feuer erwähnt. Festgehalten ist in historischen Dokumenten auch, dass Hötzelsroda im Jahre 1895 genau 368 Einwohner zählte.

Die Siedlung Hötzelsroda wurde 1937 mit etwa 100 Häusern etwas abseits vom Dorfkern errichtet. Dort wurden Arbeiter untergebracht, die im BMW-Flugmotorenwerk Dürrerhof beschäftigt waren. Die Arbeiter zogen mit ihren Familien aus verschiedenen Gegenden Deutschlands nach Hötzelsroda, so dass dort bald rund 350 Siedler ihr zu Hause hatten. Zusammen mit der Siedlung wurden auch der Wasserturm, das Schulgebäude und eine Bäckerei gebaut.

Die neue Siedlung mit ihren «Neubürgern» brachte in das in Jahrhunderten gewachsene Dorf Hötzelsroda viele Veränderungen und Turbulenzen. Es dauerte einige Jahre, bis sich das Zusammenleben normalisierte. Seit 1967 – dem 30. Jahr ihres Daseins – wird das Bestehen der Siedlung alle zehn Jahre mit einem Dorffest gefeiert.

In jüngerer Zeit kann Hötzelsroda erneut einen erheblichen Zuwachs an Einwohnern verzeichnen. Durch neue Wohngebiete wie «Am Weihersbach», «Südhausbau», «Schultelle» und «Am Wasserturm» stieg die Zahl der Hötzelsrodaer von 830 auf heute 1256 Einwohner. Veränderungen brachte auch die Eingemeindung zur Stadt Eisenach.

Wird über Hötzelsroda berichtet, darf der nahe gelegene Landschaftspark Dürrerhof nicht vergessen werden, der in den Jahren 1839 bis 1843 von dem Landschaftsgärtner Carl Eduard Petzold angelegt wurde. Den Auftrag dazu erhielt er von der Eisenacher Familie von Eichel-Streiber. Vom Park aus gibt es Fernsichten zur Wartburg, zum Thüringer Wald, zu den Hörselbergen und in den Hainich. Über einhundert Jahre lang wurde der Landschaftspark Dürrer Hof unterschiedlich genutzt und verändert. Erst in den 1970er und 1980er Jahren nahm sich ein Arbeitskreis der Schule in Hötzelsroda des Parks an und begann mit Pflege- und Sanierungsarbeiten am Dürrerhof. 1984 wurde der Park zum Denkmal der Landschafts- und Gartengestaltung erklärt.

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