Eisenacher Schutzpatron St. Georg glänzt wieder

Die Statue des St. Georg auf dem Eisenacher Marktbrunnen glänzt wieder. Ein Mitarbeiter des Bauhofs im städtischen Amt für Tiefbau und Grünflächen reinigte Freitag den Schutzpatron der Stadt, der auch bei Touristen ein äußerst beliebtes Fotomotiv ist. Die vergoldete Statue wurde von Wolfgang Lämmerhirt vorsichtig abgewaschen.

Die Lanze, die in den Wintermonaten von Vandalen krummgebogen wurde, konnte in diesem Zusammenhang allerdings nicht begradigt werden. Da sie aus Messing ist, die Georgsfigur aber aus Sandstein, besteht die Gefahr, dass der Arm des Drachentöters beschädigt wird, wenn zu heftig an der Lanze gebogen wird. Die Waffe ist extra fest verankert. Grund: 2001, 2003 und 2004 hatten unbekannte Diebe sie gestohlen.

Im Mai 2001 wurde nach dem Diebstahl erstmals eine neue Lanze angebracht. Sie kostete damals 2500 Mark – das Geld kam dankenswerterweise von Sponsoren. Die neue Lanze bestand wie die alte aus Messing, das mit 24-Karat-Dukatengold blattvergoldet wurde.

Im Februar 2003 wurde die Lanze erneut gestohlen und der Brunnen dabei erheblich beschädigt. 2004 fehlte die Waffe wieder, fast zeitgleich tauchte aber die Lanze wieder auf, die 2003 gestohlen worden war. Ein Bürger fand sie am Siebenborn im Wald. Seitdem ist sie so fest angebracht, dass sie nicht ohne weiteres mehr zu entwenden ist – dennoch wurde sie Anfang 2011 erneut verbogen.

Die Stadtverwaltung prüft, ob und wie die Lanze möglichst schonend wieder geradegebogen werden kann, ohne dass die historische Brunnenfigur darunter leidet. Angesichts der Haushaltslage spielen dabei auch finanzielle Aspekte eine Rolle.

Der Marktbrunnen wurde 1549 von dem Steinmetz und Hans Leonhard geschaffen. Als vergoldeter Drachentöter thront St. Georg, Schutzpatron der Stadt Eisenach, über dem achteckigen Brunnen, der im Laufe der Geschichte mehrfach versetzt wurde und seit 1999 wieder auf seinem ursprünglichen Platz in der Nähe des Rathauses steht.