Entscheidung für Tannhäuser-Fassade gefallen

Am Montag trat eine Jury zusammen, die sieben Entwürfe für die Fassaden- und Dachgestaltung des Karlsplatzes 2-4 (Tannhäuserlücke) zu bewerten hatte. 15 Thüringer Architektur-Büros hatten sich für den gutachterlichen Wettbewerb angemeldet, sieben wurden zugelassen.
Vorgegeben war: « Baukörper soll im städtebaulichen Kontext zum Platz, zur Häuserzeile, zur Sichtachse vom Stadtschloss durch die Karlstraße errichtet werden. Die vorhandenen und die abgebrochenen Häuser haben bzw. hatten deutliche Höhendifferenzen und es ist ein Wechselspiel zwischen Trauf- und Giebelständigkeit. Der neue Baukörper soll zeitgemäß und repräsentativ sein. Seine platzseitige Fassade soll die innere Funktion zeigen.»

Oberbürgermeister Gerhard Schneider, Aufsichtsratsvorsitzender des SWG, hob hervor, dass zunächst durch den Eigentümer des Grundstücks eine Wirtschaftlichkeit des geplanten Hauses da sein müsse. Wilhelm G. Wagner, Geschäftsführer des SWG informierte, dass eine Bank, Arztpraxen sowie weitere Dienstleister sich dort ansiedeln würden.

Am 1. August wurde der Wettbewerb gestartet und am 25. August lagen die Arbeiten vor. Neben der Gestaltung galt es, auch die Kosten zu bewerten. Sie lagen zwischen 100000 und 200000 Euro.

Der 1. Preis ging an Thoma Architekten aus Zeulenroda. Die Jury: «Das Gebäude strahlt Ruhe und Eleganz aus, hat Schick und Pfiff, kommt mit wenigen Formen, Farben und Materialien aus, kann sich dennoch zwischen hochrangigen Denkmalen behaupten, deren Stellung positiv beeinflusst wird. Das Gebäude ist im städtebaulichen Kontext eine zeitgemäße Antwort der bebauten Umwelt. Keine Verklärung, kein Aufschrei, keine Selbstdarstellung – einfach nur gekonnte Architektur.»
Der hervorspringende Giebel sei ein Gelenk zur Karlstraße und verdeutliche den Übergang vom Karlsplatz zur Johannisstraße. Aufgenommen werde die Silhouette des Karlsplatzes. Als Material komme Schiefer zum Einsatz.

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Zwei Entwürfe haben nicht den Anforderungen genügt und ein Entwurf entsprach nicht den vorgegeben Funktionen.
Der Eisenacher Architekt Takashi Shikura erhielt eine Anerkennung, zwei 3. Preise gingen an Deubner+Deubner GbR (Eisenach) und L&S Hausschild Architekturbüro (Erfurt). Ein 2. Preis wurde nicht vergeben.

In der Jury saßen vier Architekten als Fachpreisrichter (Heß – Eisenach, Metzner – Marksuhl, Hoßfeld – Bad Salzungen, Borchert – Eisenach) sowie die Sachpreisrichter (OB Schneider, Wagner – SWG und Bock – Wartburgsparkasse). Nicht stimmberechtigt, jedoch beratend dabei, waren Vertreter des Denkmalbeirates, Dr. Engel als Anwohner, die Stadtverwaltung und der Vorsitzende des Bauausschusses sowie ein Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses.

Die sieben Wettbewerbsarbeiten sind bis zum 7. September im Gebäude der Städtischen Wohnungsgesellschaft Eisenach (SWG) am Jakobsplan 9 zu den Geschäftszeiten zu sehen.

Durch die SWG werden nun die Planungen mit dem Preisträger vorangetrieben und demnächst der Bauantrag gestellt.

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