Fachgespräch zur Organspende in Mechterstädt

Ein öffentliches Fachgespräch zum Thema „Chancen und Grenzen der Organspende“ findet am Mittwoch (13. April, 19.30 Uhr) im Bodelschwingh-Hof in Mechterstädt statt. Zu den Gästen gehören Olympiasieger Hartwig Gauder (Universität Jena), Prof. Nikolaus Knoepffler (Ethikzentrum Jena) und Dr. Annette Rommel (Allgemeinmedizinerin Mechterstädt). In der Diskussion soll es um medizinische, ethische und praktische Aspekte der aktuellen Debatte um Organspenden gehen. Veranstalter sind der Bodelschwinghof Mechterstädt, die Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT) und die Evangelische Kirchengemeinde Mechterstädt.

Dazu Gundula Bomm von der EEBT: „Die Organspende ist ein Thema, das viele rein theoretisch als wichtig erachten. Die persönliche Beschäftigung damit ist jedoch mit Vorbehalten oder gar Ängsten behaftet, weil die Organspende den Grenzbereich zwischen Leben und Sterben berührt. Wir informieren darüber, was medizinisch in einem solchen Fall passiert. Außerdem wollen wir die Ansicht der christlichen Kirchen vermitteln, wonach die Organspende eine Tat der Nächstenliebe über den Tod hinaus sein kann“.

Einmal im Jahr wird zu Themenabenden oder Podiumsdiskussionen in den Bodelschwingh-Hof in Mechterstädt eingeladen. Dabei stehen zumeist ethische Fragestellungen im Mittelpunkt – so ging es in den vergangenen Jahren beispielsweise um den Umgang mit Zeit oder um die Patientenverfügung. „Wir wollen Informationen vermitteln und für Denkanstöße sorgen“, sagt Gundula Bomm.

Der Verein Bodelschwingh-Hof Mechterstädt ist Träger zahlreicher Angebote für Menschen mit Behinderungen wie Wohnheime, Tagesstätten, Werkstätten und Therapieeinrichtungen in Mechterstädt, Gotha, Waltershausen und Tabarz. Dabei werden von den mehr als 300 Mitarbeitern insgesamt über 600 Menschen betreut. Als Leitbild für den Verein gilt: „Wir vermitteln das Evangelium durch umfassende Nächstenliebe besonders an Menschen in Not und Konfliktsituationen“.

Kurz-Info Hartwig Gauder:
Der 56-Jährige gehörte als Starter für die DDR jahrzehntelang zu den weltbesten 50-km-Gehern. Seine größten Erfolge sind die Titelgewinne bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau und bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1987 in Rom. Nach einer lebensgefährlichen Infektion des Herzmuskels wurde ihm zunächst ein künstliches Herz und später ein Spenderherz transplantiert. Damit hat er am New-York-City-Marathon teilgenommen sowie den höchsten Berg Japans bestiegen. Heute arbeitet er als Architekt sowie als Leiter der Stabsstelle Gesundheitsmarketing am Universitätsklinikum Jena. Gauder ist Generalsekretär des Vereins „Sportler für Organspende“ (http://www.vso.de/) und Schirmherr der Deutschen Sepsisgesellschaft. Er gibt seine Erfahrungen in Vorträgen weiter und schrieb die Bücher „Die zweite Chance“, „Nordic Walking mit Rheuma“ und „Zwei Leben, drei Herzen – vom Olymp zum heiligen Berg“.

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