Gedenken an den Volksaufstand am 17. Juni

Im Gedenken an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der damaligen DDR findet am Dienstag, 17. Juni 2014 auf dem Eisenacher Theaterplatz eine Erinnerungsveranstaltung statt. Beginn ist um 19 Uhr an der Gedenktafel an der Südseite des Platzes.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Veranstaltung eingeladen, die gemeinsam von der Stadt Eisenach, der Bezirksvereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. und dem CDU-Kreisverband Eisenach ausgerichtet wird.

Torsten Gieß, Bürgermeister der Nachbargemeinde Wutha-Farnroda, wird in seiner Rede an die Opfer und Repressalien der stalinistischen Zeit erinnern.

Oberbürgermeisterin Katja Wolf und Joachim Kleemann, stellvertretender Vorsitzender der Bezirksvereinigung aller Opfer des Stalinismus (und Raymund Walk, vorsitzender des CDU-Kreisverbands) erinnern mit Gedenkworten und einer Kranzniederlegung an diesen antistalinistischen Arbeiteraufstand in der DDR. Schüler der Musikschule »Johann Sebastian Bach” Eisenach werden die Gedenkveranstaltung musikalisch umrahmen.

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Der Aufstand des 17. Juni:
In den Tagen um den 17. Juni 1953 war es in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten gekommen – dem Volksaufstand des 17. Juni. Die Arbeiter protestierten vor allem gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen sowie immer größere Versorgungsengpässe – aber auch gegen politische Beschlüsse der SED-Regierung, die zum Beispiel die Wiedervereinigung Deutschlands abgelehnt hatte. Auch im Eisenacher EMW-Werk gab es am 17. Juni 1953 eine zweistündige Protestversammlung.

Der Aufstand wurde von sowjetischen Truppen und der Kasernierten Volkspolizei niedergeschlagen. Bis zum 11. Juli 1953 galt für 167 der 217 Landkreise der DDR der Ausnahmezustand. Am 18. Juni verkündete der sowjetische Kommandant auch in Eisenach den Ausnahmezustand.

Am 17. Juni und den Tagen danach wurden 34 Demonstranten und Zuschauer von Volkspolizisten und sowjetischen Soldaten erschossen oder starben an den Folgen von Schussverletzungen. Nach Todesurteilen von sowjetischen und DDR-Gerichten wurden sieben Menschen hingerichtet. Hunderte wurden zu Zwangsarbeitslagerstrafen in Sibirien verurteilt.

Der 17. Juni war von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 als »Tag der deutschen Einheit” der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland.