Geschichtliches über die Eisenacher Kirchen (6)
Neukirchen, Stregda, Madelungen Hötzelsroda

In der Wartburgstadt werden zum «Tag des offenen Denkmals» am 9. September die Kirchen in der Stadt im Mittelpunkt stehen. Das bundesweite Motto «Orte der Einkehr und des Gebets – Historische Sakralbauten» ermöglicht eine enge Verbindung zu dem in diesem Jahr gefeierten Elisabethjahr.
Neben den bekannten Kirchen der Stadt – Georgenkirche, Nikolaikirche, Annenkirche und Pfarrkirche St. Elisabeth werden auch die ehemalige Predigerkirche und die älteste Kapelle in Eisenach, die Clemenskapelle sowie mehrere Dorfkirchen der Ortsteile an diesem Tag geöffnet sein. Bei den vielfältigen Veranstaltungen wird stets die Geschichte der Kirchen einen zentralen Stellenwert einnehmen:.

Ortsteil Neukirchen – Sankt-Ulrich-Kirche
Die Kirche geht in ihren ältesten Teilen auf romanische Zeiten zurück. Der Westturm mit Wehrcharakter stammt aus dem 12. Jahrhundert und entstand aus einer Kapelle. Das Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1727.
Das Kircheninnere ist mit dreiseitig umlaufenden, zweistöckigen Emporen unter einer tonnengewölbten Holzdecke, einer barocke Kanzel und einem Taufstein ausgestattet.
Die Sankt-Ulrich-Kirche wurde 2006 restauriert.

Ortsteil Stregda – Kirche
Die ursprüngliche Kirche in Stregda wurde vermutlich im Jahr 1632 errichtet. Die heutige Kirche entstand 1906, bezog den alten Kirchturm ein und lehnte sich stark an den Vorgängerbau an.
Das Innere der Kirche prägt ein quadratischer Altarraum, der von einem alten, halbrunden Tonnengewölbe überdeckt wird. Die auf drei Seiten umlaufenden Emporen und hölzerner Kanzel stammen ebenfalls aus dem Jahr 1632.
Das Kirchenschiff wurde in den letzten Jahren restauriert.

Ortsteil Madelungen – Trinitatiskirche
Die Trinitatiskirche in Madelungen ist eine Barockkirche mit aufwendiger Innengestaltung, die laut der Jahreszahlen in den gerahmten Portalen aus dem Jahr 1767 stammt. Vom Vorgängerbau aus dem Jahr 1516 sind keine Fragmente erhalten geblieben.
Das Kircheninnere ist mit vierseitig umlaufenden, einstöckigen Emporen im Stil des 18. Jahrhunderts ausgestattet. Erhalten sind ein reich gestalteter Herrschaftsstand, eine hölzerne Kanzel, die Orgel mit Schnitzereien im Rokokostil, ein Taufstein von 1680 und der Grabstein von Christoph Erdmann und seiner Gattin (1773).
1999 wurde das Kircheninnere aufwendig restauriert.

Ortsteil Hötzelsroda – Kirche
Die Dorfkirche in Hötzelsroda wurde gegen 1716 aus gelben Sandsteinquadern und Bruchsteinen gebaut. Sie besteht lediglich aus einem rechteckigen Kirchenraum. Der Turm an der Westseite besitzt einen viereckigen Dachreiter mit Schweifkuppel. Das Kircheninnere schmücken eine zweigeschossige umlaufende bemalte Empore, eine hölzerne Kanzel aus der Erbauungszeit sowie und ein alter Taufstein aus Sandstein.
Aus noch älterer Zeit stammen die zwei Grabsteine, die außen an der Südwand der Kirche eingemauert sind. Es handelt sich um die Grabsteine des Christoph v. Reineck (1627) und der Anna Barbara v. Reineck (1623).
1999 wurde der Kirchturm saniert und das Dach neu eingedeckt.