Grabstein der Dorothea Grimm wird restauriert

Dank großzügiger Spenden, u.a. von der Wartburg-Sparkasse, wird es möglich sein, den Grabstein von Dorothea Grimm auf dem Alten Friedhof von Eisenach zu restaurieren. Anschließend soll er nahe dem Platz, wo er früher gestanden hat, wieder aufgerichtet werden.

Der Grabstein der Dorothea Grimm ist in doppelter Hinsicht von Bedeutung. Zum einen handelt es sich um das Grabmal jener Frau, die viele Jahre an der Seite des Märchendichters- und Sammler Prof. Wilhelm Grimm, gelebt hatte. Ihr Mann war 1859 gestorben. Sie selbst pflegte Kontakt zum damaligen Burghauptmann Bernhard von Arnswald. Während eines Besuches bei ihm verstarb sie am 22. August 1867 an einer Lungenentzündung und wurde zwei Tage später in Eisenach beerdigt.
Zum anderen ist das Grabmal der Grimm in sepukralkulturgeschichtlicher Hinsicht von Bedeutung und schon auf Grund seiner Ästhetik erhaltenswert. Das hatten auch Mitarbeiter der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund 1988 erkannt, als sie das Grabmal, um es vor dem weiteren Verfall zu schützen in das kleine Mausoleum an der südlichen Friedhofsmauer hinter der Kreuzkirche verbrachten, wo es nahezu zwei Jahrzehnte ruhte.

Nun ist es dank der Initiative des Geschichtsvereins möglich, dieses Grabmal zu restaurieren. Doch etwas fehlt. Die Abbildungen machen dies deutlich.
Ein Bild zeigt den Zustand der Grabanlage kurz bevor sie vollständig beseitigt wurde. Man sieht lediglich den bereits umgestürzten Sockel, die den Sockel nach oben hin abschließende Deckplatte liegt davor. Die Bodenplatte befindet sich noch an der ursprünglichen Stelle.

Nach den vorläufigen Sicherungsmaßnahmen befanden sich Bodenplatte, Sockel und Deckplatte zeitweise vor der Kreuzkirche, wie eine weitere Abbildung zeigt. Doch soll die Restaurierung des Grabmals dazu führen, es wieder in seiner ursprünglichen Gestalt herzustellen. Und dazu gehörte auch jene Engelsfigur, die einst auf dem Grabmal gestanden hat. Sie ist auf einem weiteren Foto gut zu erkennen. Es ist nicht genau bekannt, wann die ca. 60 bis 80 cm große, kniende, mit beiden Händen ein lateinisches Kreuz von hinten an den Kreuzarmen festhaltende Skulptur aus weißem mittelkörnigem Schlesischem Marmor verschwunden ist.

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Doch möchte der Geschichtsverein nichts unversucht lassen, diese Figur wieder zu finden. Der Verein wendet sich deshalb an die Eisenacher Öffentlichkeit mit der Frage, wer etwas über den Verbleib der Skulptur weiß.
Diejenigen, die etwas zu wissen meinen, mögen sich an das Stadtkirchenamt, Pfarrberg 2, Telefon 732662 wenden. Hier werden alle Hinweise vertraulich behandelt. Möglicherweise hat auch jemand die Figur in seinem Privatbesitz. Sollte er sich entschließen, sie wieder der Öffentlichkeit zurückzugeben, so kann er dies vertraulich bei obiger Adresse tun.

Es wäre ein wirklicher Gewinn für die Eisenacher Kulturlandschaft, wenn es gelänge, das Grabmal der Dorothea Grimm in seiner ursprünglichen Form wiederherstellen zu können.

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