Grußwort des Eisenacher Oberbürgermeisters
zum Jahreswechsel 2005/2006

Zum Jahreswechsel 2005/2006 übermittelt der Oberbürgermeister der Stadt Eisenach ein Grußwort:

Liebe Eisenacherinnen, liebe Eisenacher,
man könnte es ja auch ganz unspektakulär sehen: Es ändert sich die Jahreszahl, aus 2005 wird 2006. Ansonsten heißt es, weitermachen wie bisher.
Doch bei einem Jahreswechsel ändert sich eben mehr als nur die Jahreszahl.
Silvester bietet Gelegenheit, das zurückliegende Jahr Revue passieren zu lassen und der Jahreswechsel lädt dazu ein, Ausschau zu halten. Im ganz persönlichen Bereich, in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis, aber auch im öffentlichen Bereich, in der Politik, in der Gesellschaft, in unserer Stadt.

Ein Jahr geht zu Ende, das uns mit einem großen Schrecken, mit viel Trauer und dem Gefühl der Hilflosigkeit empfangen hatte. Das Seebeben im Indischen Ozean hat uns alle sehr erschüttert, aber es hat auch eine große Bewegung der Sympathie, der Spenden- und Hilfsbereitschaft ausgelöst. Die Naturkatastrophe hat uns allen angesichts der Not sehr drastisch vor Augen geführt, wie klein und unbedeutend doch bisweilen unsere Probleme, unsere Diskussionen, unsere Sorgen in unserem Alltag sind.

In unserem Land sorgten die vorgezogenen Neuwahlen für Überraschungen und Veränderungen. Große Hoffnungen werden in die große Koalition in Berlin gesetzt. Ich wünsche mir, dass sich diese Hoffnungen, die viele Menschen mit dem politischen Wechsel verbinden, erfüllen mögen. Ich erlebe in meiner täglichen Arbeit, dass sich langsam eine positive Aufbruchstimmung verbreitet, die uns alle zuversichtlich in das neue Jahr schauen lässt. Das Geschäftsklima in Thüringen hat sich im letzten Jahr deutlich verbessert.

Unserer Stadt hat das vergangene Jahr Schatten und Licht gleichermaßen gebracht. Nicht alles, was wir uns vorgenommen haben, konnte verwirklicht werden. Besonders schmerzhaft ist es, dass aufgrund der knapper gewordenen Finanzmittel nicht jeder Verein, nicht jede Initiative, nicht jedes ehrenamtliche Engagement so unterstützt werden kann, wie wir es gerne getan hätten. Nach den Kürzungen durch das Land sind auch der Verwaltung mehr denn je die Hände gebunden. Eine Beschränkung, die niemanden freuen kann.

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Dennoch kann sich unsere Eisenacher Jahresbilanz sehen lassen: Wir haben im Juni das neue Automobilbaumuseum auf dem AWE-Gelände eröffnet und damit einen Besuchermagneten für Autofreunde aus der Region, aus Deutschland, ja aus der ganzen Welt geschaffen – mit bisher weit über 20000 Besuchern.
Wir haben unser neues Freibad erfolgreich einweihen können. Auch hier zeigten sich die vielen Besucher im Aquaplex-Sportbad sehr angetan. Auch die Sanierung des Hallenbades hat mittlerweile begonnen läuft auf vollen Touren.
Die neu eröffnete Umgehungsstraße in Stregda entlastet nun den Ortsteil vom Durchgangsverkehr und die Einwohner können endlich wieder ruhig schlafen.
Wir konnten die Wartburgauffahrt – die Zufahrt zum größten Aushängeschild der Stadt – erneuern.
Auch das Stadtschloss wird weiter schrittweise saniert – immer mehr Räume stehen hier zur Verfügung.
Mit der grundlegenden Sanierung der Jakobschule, die 2005 begonnen hart, bekommt Eisenach eine moderne Ganztagesschule.
Wir konnten auch aufgrund der großen Spendenbereitschaft insbesondere der heimischen Wirtschaft den zweiten Bauabschnitt der Wandelhalle beginnen, damit sich diese zu ihrem 100. Jubiläum 2006 in neuem Glanz präsentieren kann.
Und auch wenn es keine städtische Baumaßnahme ist: Die grundlegende Sanierung des Bachhauses, die in vollem Gange ist, ist ebenfalls ein sehr bedeutendes Vorhaben für Eisenach.

Damit unsere Stadt jedoch unverwechselbar bleibt, braucht sie vor allem eines: Sie, liebe Eisenacherinnen und Eisenacher. Sie machen das Besondere, das Vitale, das sympathisches Flair in unserer Stadt aus. Ihre Mitarbeit, Ihr Engagement für die Gemeinschaft, in den Vereinen und Verbänden, in den Nachbarschaften und in Ihren Familien macht die bunte Vielfalt dieser Stadt aus.
Insbesondere bei der engagierten, enorm lebendigen und obendrein erfolgreichen Aktion „Bunte Vielfalt statt braune Einfalt“ im Oktober wurde dieses Engagement, diese Lebendigkeit unserer Bürgerinnen und Bürger erneut sehr eindrucksvoll sichtbar.
Dafür, dass sich so viele von Ihnen in den unterschiedlichen Bereichen des städtischen Lebens engagieren, darf ich Ihnen ganz herzlich danken.

Auch für das kommende Jahr haben wir uns wieder viel vorgenommen: Das Hallenbad soll saniert und erweitert werden. Ebenfalls wird die grundlegende Sanierung der Jakobschule abgeschlossen. Wir kümmern uns weiterhin um die Sanierung von Straßen und Plätzen. Insbesondere wird es um den Karlsplatz gehen, an dessen Neugestaltung eine breite Öffentlichkeit Anteil nimmt.
Freuen können wir uns auch auf die vielen geplanten Veranstaltungen zum Thema „800 Jahre Sängerkrieg – Eisenach singt“, wo sich unsere Stadt einmal mehr als kulturelles Zentrum und Heimstatt der Musik präsentieren kann.
Und natürlich freue ich mich auch im neuen Jahr, dass das städtische Zusammenleben vom Mitwirken so vieler engagierter Ehrenamtlicher mitgetragen wird.
Dafür schon heute meinen besten Dank.

Silvester und Neujahr sind ja bekanntlich die Momente, in denen gute Vorsätze Konjunktur haben. Ein guter Vorsatz von uns allen, von den Eisenacherinnen und Eisenachern, könnte sein, im neuen Jahr alles zu tun, unsere Stadt gemeinsam noch schöner, noch lebenswerter und noch liebenswerter zu gestalten. Gemeinsam für Eisenach – das sollten wir uns vornehmen für 2006!

Ihnen, Ihren Familien und Freunden wünsche ich auf diesem Wege alles Gute für das kommende Jahr. Ich wünsche Ihnen, dass Ihre persönlichen Hoffnungen in Erfüllung gehen, dass Sie gesund und unserer Stadt mit Herz und Handeln verbunden bleiben.

Gerhard Schneider, Oberbürgermeister

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