Hornissen stehen unter Schutz – Hinweise zum Umgang

Zu den gesetzlich besonders geschützten Tierarten gehört die Hornisse, die in der warmen Jahreszeit wieder zu beobachten ist. Ihr dumpfes Brummen beim Fliegen kann manchen in Angst versetzen. Doch diese Angst ist unbegründet, wenn man das Verhalten dieser Insekten kennt und sich selbst entsprechend verhält. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Thüringen hat mit Förderung und Unterstützung des Freistaates Thüringen und der Europäischen Union ein Projekt «Hornissenschutz» gestartet, um Vorurteile über die Gefährlichkeit der Hornisse abzubauen und gleichzeitig auf die Nützlichkeit dieser geschützten Tierart hinzuweisen.

Im Rahmen dieses Projektes bietet der BUND in Thüringen umfassende fachliche Beratung an und hat dafür ein Netz ehrenamtlicher Hornissenschützer aufgebaut. Der Leiter des Projektes, Jochen Zippel ist anerkannter Fachberater für Hornissenfragen des BUND in Thüringen. Er beantwortet alle Fragen zu dieser geschützten Tierart und ist unter der Telefon-Nummer 0176/26134760 oder per E-Mail jochenzippel@gmx.de erreichbar.

Wenn Hornissen, Hummeln, Bienen oder Wespen Probleme bereiten, kann ebenso die untere Naturschutzbehörde im Umweltamt der Stadtverwaltung Eisenach, Telefon 03691/670612, E-Mail: umwelt@eisenach.de um Rat gefragt werden. In Extremsituationen sowie am Wochenende ist die Rettungsleitstelle zu informieren – Tel.: 03691/7220 (im äußersten Notfall – Notruf 112).

Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte einheimische Faltenwespe. Sie kann zwischen 18 und 25 Millimeter groß werden, die Königin bis 35 Millimeter. Hornissen bauen ihre Nester nur für einen Sommer, im Herbst stirbt der gesamte Staat ab. Im nächsten Jahr suchen sie sich ein neues Quartier. Für ihre Nester nutzen die Insekten in der Regel alte, höhlenreiche Baumbestände. Aber bei Mangel an Nistgelegenheiten weichen sie auch auf Dachböden, Scheunen oder Komposthaufen aus.

Hornissen ernähren ihre Brut mit fast allen Insekten, die sie überwältigen können – zum Beispiel Fliegen, Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfern, Raupen, Libellen sowie auch Spinnen. Dabei kann ein Hornissenvolk pro Tag bis zu ein halbes Kilogramm Insekten erbeuten. Erwachsene Tiere ernähren sich von Baum- und Pflanzensäften. Außerdem fressen sie im Spätsommer auch Fallobst. Hornissen würden jedoch keinesfalls bei einer Gartenfeier vom Kuchen naschen oder sich auf einem Bierglas niederlassen. Im Gegenteil: Sie halten ihre Umgebung wespenfrei und wirken als natürliche Schädlingsvertilger.

Hornissen fliehen normalerweise vor Menschen und Tieren, wenn sie sich bedroht fühlen. Erst wenn sie nicht mehr weg können, wehren sie sich mit einem Stich. Es wurde jedoch festgestellt, dass das Gift der Hornisse nicht gefährlicher als Wespen- oder Bienengift ist. Die Insekten sind außerhalb ihres Nestbereiches nicht angriffslustig, denn sie suchen hier lediglich nach Beute. Ihr Nest verteidigen sie jedoch im Umkreis von rund vier Metern gegen bestimmte Störungen. Deshalb sind in der Nähe eines Hornissen-Nestes ruhige Bewegungen angesagt – heftige Bewegungen, starke Erschütterungen oder Arbeiten nahe dem Flugloch sollten vermieden werden. Direkt am Nest sollte keinesfalls selbst hantiert werden. Außerdem werden Hornissen durch Anatmen oder Anpusten zum Stechen gereizt.
Hornissen stehen wie auch alle heimischen Hummeln und Bienen unter nach dem Bundesnaturschutzgesetz unter Schutz. Deshalb dürfen bewohnte Nester in der Bundesrepublik Deutschland nicht vernichtet werden. Muss ein Volk aber dennoch entfernt werden, kann es oft von geschulten Personen umgesiedelt werden.

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