«Juwelen für eine Heilige der Armen» – Gemeinsame Ausstellung

Der Reliquienschrein der Heiligen Elisabeth ist Gegenstand einer Ausstellung, die vom 6. bis zum 31. Oktober in Marburgs rumänischer Partnerstadt Sibiu/Hermannstadt zu sehen sein wird. Mit einem Festakt am 3. Oktober in der ASTRA-, Stadt- und Kreisbibliothek von Sibiu/Hermannstadt wird der deutschsprachige Bürgermeister von Sibiu/Hermannstadt Klaus Werner Johannis zusammen mit dem Präsidenten der Lucian-Blaga-Universität von Sibiu/Hermannstadt, Prof. Dr. Werner Schaal, dem Deutschen Generalkonsul von Rumänien, Dr. Jean Pierre Rollin, die Veranstaltung eröffnen. Oberbürgermeister Egon Vaupel von Marburg fliegt einen Tag später zu Gesprächen ein. Außerdem wird der Bachchor Marburg den Festakt musikalisch untermalen und auch noch ein weiteres Konzert in der Region geben.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines interdisziplinären Projektes der Philipps-Universität Marburg und der Lucian-Blaga-Universität Sibiu/Hermannstadt mit der Universitätsstadt Marburg und der Stadt Sibiu/Hermannstadt anlässlich des 800. Todestages der Heiligen Elisabeth.
Neben der Geschichte des Schreins, stehen die Edelsteine im Mittelpunkt, die die goldene Oberfläche verzieren. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit den Motiven, die in die Juwelen eingeritzt, oder die als Relief aufgesetzt wurden. Schautafeln erklären dazu die Herkunft der Edelsteine, die Technik, mit der sie geschnitten wurden und ihre Verwendung in der Antike und Mittelalter. Der Schrein wird als Foto in Originalgröße und die Edelsteine als Fotos und Siegellackabdrücke zu sehen sein.

Das Projekt wurde wesentlich vom Freundeskreis Marburg-Sibiu/Hermannstadt vorangetrieben, der offiziell 2007 ins Leben gerufen wurde. Ein ähnlicher Verein soll nun auch in Sibiu gegründet werden. Die vielfältigen Kontakte zeigen, dass die jüngste Städtepartnerschaft, die Marburg 2005 eingegangen ist, eine sehr lebendige ist. Sie ist stark mit dem amtierenden Bürgermeister Klaus Werner Johannis verbunden, der dem «Demokratischen Forum für Deutsche in Rumänien» angehört. Er vertritt unter anderem die Interessen der deutschen Minderheit in Sibiu/Hermannstadt und wurde bei den Kommunalwahlen im Juni 2008 mit einer überwältigenden Mehrheit zum zweiten Mal in seinem Amt bestätigt.

«Mit der Ausstellung wollen wir den Hermannstädtern wichtige Persönlichkeiten, die Marburg geprägt haben, näher bringen», beschreibt Manfred Keller als Vorsitzender des Freundeskreis Marburg-Sibiu/Hermannstadt das Ziel der Ausstellung. Die Heilige Elisabeth ist dabei auch verbindendes Glied zwischen Marburg und Sibiu/Hermannstadt. Zum Herrschaftsgebiet des Vaters der ungarischen Königstocher, König Andreas II, gehörten auch Teile von Siebenbürgen und damit Sibiu/Hermannstadt.

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