Korallen im Buchenmeer

Totes Holz – voller Leben

Rund um Eisenach dürfen Bäume eines natürlichen Todes sterben. Das Forstamt Marksuhl hatte im Rahmen der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung Waldflächen mit einer Größe von etwa 600 Fußballplätzen freiwillig aus der Nutzung genommen.

Während sich einige Bewohner oder Wanderer über die «Unordnung» im Wald ärgern, Brennholzwerber traurig über ungenutzte Stämme sind, freuen sich andere über knorrige Waldriesen oder ästhetische Baumpilze an totem Holz. Derzeit kann man sich an den Fruchtkörpern des «Ästigen Stachelbartes» erfreuen.
Bizarr verzweigte Äste leuchten strahlend weiß und erinnern an ein Korallenriff in der Südsee. Dabei kann man ihn im «Buchenmeer» direkt vor der Haustür entdecken, z. B. am Hirschstein oder an der Hochwaldgrotte. Der «Ästige Stachelbart» wächst auf totem Holz und trägt dazu bei, organischen Abfall zu Humus zu verarbeiten. Er wurde im Jahr 2006 zum «Pilz des Jahres» ausgerufen, um auf seine Gefährdung hinzuweisen und den Schutz seines Lebensraumes. Dabei handelt es sich um alte Buchenwälder, die im Forstamt Marksuhl ausreichend zur Verfügung stehen und in Teilen sich selbst überlassen werden. «Die Wälder um Eisenach sind ein schönes Beispiel, wie der Wald die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion erfüllt und die vom Waldgesetz geforderte Vielfachnutzung ermöglicht», so Forstamtsleiter Ansgar Pape.

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