Landrat: „Bevölkerungsschwund entgegenwirken“

Die niedrigste Arbeitslosenquote seit der Deutschen Einheit, ein Industrieumsatz von 14,2 Prozent und eine Pro-Kopf-Verschuldung von nur 13,80 Euro: Die statistischen Daten des Wartburgkreises hörte nicht nur der Ministerpräsident, Dieter Althaus, während seiner Kreis-Bereisung am vergangenen Donnerstag gern. Auch die Bürgermeister, die zu ihrer Beratung mit Ministerpräsident Althaus und dem Landrat des Wartburgkreises in den Europasaal des Behringer Schlosses gekommen waren, nahmen die Bilanz mit Zufriedenheit auf. «Dennoch macht uns vor allem der Bevölkerungsschwund Sorgen», sagte Landrat Reinhard Krebs, den er mit rund 13 Prozent in den nächsten Jahren bezifferte. «Man muss dem mit aller Kraft entgegenwirken», so der Landrat. Schon jetzt sind die Folgen dieser Entwicklung spürbar, wie fast alle Fragen der Bürgermeister an den Ministerpräsidenten deutlich zeigten. Erika Helbig, die ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Frankenroda, die zur Verwaltungsgemeinschaft Mihla gehört, berichtete zum Beispiel von ihren Bemühungen in dem 360-Seelen-Ort den Kindergarten zu erhalten. Hermann Göring, der ehrenamtliche Bürgermeister von Leimbach, wollte vom Ministerpräsidenten wissen, wie lang das Land Thüringen freiwillige Zusammenschlüsse von Kommunen noch fördert. Ministerpräsident Althaus sagte in diesem Zusammenhang zu, dass bis 2009 das auf jeden Fall noch möglich sein wird. «Danach muss der Landtag eine neue Entscheidung fällen», so der CDU-Politiker. Die Chefin der Verwaltungsgemeinschaft Mihla, Carola Hunstock, wollte mehr Details über die von der Landesregierung erwogenen sogenannten «Landgemeinden» erfahren. Dieter Althaus verwies darauf, dass diese Pläne derzeit in den zuständigen Fachgremien debattiert werden und kündigte nähere Informationen darüber sobald als möglich an.
Der Bürgermeister der Gemeinde Gerstungen, Werner Hartung, wollte vom Ministerpräsidenten wissen, wann das Land in der Lage sei, «seine Landesstraßen zu sanieren». Lutz Irmer, Abteilungsleiter im Thüringer Verkehrsministerium, konnte daraufhin den anwesenden Bürgermeistern zusagen, dass im Thüringer Haushalt für 2008/2009 für die Sanierung der landeseigenen Ortsdurchfahrten Geld eingestellt sei.
Landrat Reinhard Krebs schloss die Beratung mit dem Wunsch an den Ministerpräsidenten, dass die Möglichkeit des Austausches in dieser Form baldmöglichst wiederholt wird.