Landrat sagt Nein zur Stromtrasse

Auf Einladung von Landrat Reinhard Krebs trafen sich heute Vormittag Vertreter der vom avisierten Bau einer Gleichstromtrasse ebenfalls betroffenen Nachbarlandkreise Unstrut-Hainich-Kreis, Eichsfeld, Schmalkalden-Meiningen und der Stadt Eisenach im Landratsamt Bad Salzungen. Die fünf Gebietskörperschaften wollen das Planungsvorhaben Suedlink gemeinsam kritisch begleiten und nach Möglichkeit verhindern. Zunächst sollen im Vorverfahren Stellungnahmen abgegeben werden. Parallel dazu möchten die Landkreise sich als Bündnis formieren und mit dem notwendigen Rechtsbeistand zusammen gegen das Projekt vorgehen.

Auch an der gestrigen Bürgerversammlung im Landratsamt zum möglichen Trassenverlauf durch den Wartburgkreis herrschte enormes Interesse – die Stühle im Kreistagssaal reichten bei weitem nicht aus. Landrat Reinhard Krebs fand zum Auftakt sehr deutliche Worte zum Projekt: Ja zur Energiewende, aber nein zu Suedlink im Wartburgkreis. Er bemängelte unter anderem die überfallartige Herangehensweise, die nicht ordnungsgemäße Abwägung und auch die vorgesehene Geschwindigkeit, mit der das Projekt nun in der Region durchgepeitscht werden soll. Auch von den zahlreich erschienen Bürgern gab es viel Kritik und viele Fragen zum möglichen Trassenbau.

Bis zum 29. November können auf der Beteiligungsplattform des Netzbetreibers noch Raumwiderstände und Bedenken angemeldet werden. Diese benötige man auch dringend zur weiteren Konkretisierung des Planungsvorhabens so die Vertreter von SuedLink und der Bundesnetzagentur, die das geplante Trassenbauprojekt vorstellten.

Hier geht es zur Beteiligungsplattform: http://sho.rtlink.de/Suedlink

Damit der Strom aus Windkraftanlagen im Norden nach dem Atomausstieg auch im Süden genutzt werden kann, sollen nach Vorgaben der Bundesregierung neue Stromtrassen gebaut werden. Um deren Streckenführung des sogenannten Suedlinks ist in Bayern und Hessen seit Monaten ein Streit entbrannt. Nachdem die ursprünglich oberirdisch geplante Trasse nun in Form von Erdkabeln in einem rund 1000 Meter breiten Planungs-Korridor verlaufen soll, steht neuerdings neben den aktuellen Planungen für Westdeutschland auch eine Streckenführung über ehemals ostdeutsches Gebiet und damit auch durch den Wartburgkreis zur Debatte.

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