Nationalpark Hainich schafft und sichert Arbeitsplätze

Die positiven Effekte von Nationalparken für den Naturschutz sind unbestritten. So stellt der Nationalpark Hainich mit seinen ungenutzten Buchenwäldern ein Eldorado für im Wald vorkommende Tier- und Pflanzenarten dar, darunter viele seltene und gefährdete. Wie aber sieht es mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des Hainich auf die Region aus? Profitiert die Region vom Nationalpark? Wie weit konnte der Nationalpark zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in der Region beitragen – ein Ziel, das im Nationalparkgesetz verankert ist.

Antworten auf diese Fragen gibt jetzt eine Studie «Regionalökonomische Effekte des Tourismus in Nationalen Naturschutzlandschaften», zu der 2007 im Hainich Erfassungen stattfanden. Zu diesem Zweck wurden mit rund 15000 (!) Besuchern Blitzinterviews geführt und rund 1000 Besucher in ausführlicheren Interviews zu ihrem Ausgabeverhalten und den Reisemotiven befragt.

Festzustellen ist: Der Nationalpark Hainich hat einen ausgesprochen hohen Bekanntheitsgrad als Schutzgebiet. Alle Besucher zusammen haben zu einem Bruttoumsatz von 5 Mio. Euro geführt, was einer Wertschöpfung in der Region von 2,5 Mio. Euro entspricht.

Aus diesen Zahlen lässt sich ein sog. Vollzeitbeschäftigungsäquivalent von 206 Personen ableiten, d.h. Personen, deren Einkommen vom Nationalparktourismus abhängt. Der letzte Satz der Studie lautet: «D.h., der Nationalparktourismus bürgt insgesamt für mindestens 206 Arbeitsplätze, ohne diejenigen in der Verwaltung mitgerechnet zu haben.» Tatsächlich leben mehr Menschen zumindest anteilig vom Tourismus, da gerade im Tourismus viele Teilzeit- und Saisonkräfte arbeiten.

«Die vorgelegten Zahlen belegen», so der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar, «dass Schutzgebiete neben einem ökologischen auch einen wirtschaftlich hohen Wert haben können.» Der Nationalpark Hainich weist dabei eine sehr gute Rendite auf. Jeder Euro, den die Landesregierung hier investiert hat, wird durch die Ausgaben der Besucher vervielfacht. Um diese sehr erfreuliche Entwicklung für die Region auch langfristig zu sichern und das vorhandene Tourismuspotential noch besser zu nutzen, sind weitere Investitionen vorgesehen. So wird bereits nächste Woche der erste Teil des zentralen Gebäudes im Nationalparkzentrum an der Thiemsburg eröffnet, und im Mai 2009 steht die Eröffnung des dann mehr als 500 m langen Baumkronenpfades an.

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