Neue Exponate in der „automobilen welt eisenach“

Das Automobilbaumuseum „automobile welt eisenach“ (awe) hat sich seit der Eröffnung im Juni dieses Jahres um weitere Exponate für die Ausstellung bemüht. Mehrere Leihgeber und Spender stellten einige interessante Zeugnisse des Automobilbaus für die „awe“ zur Verfügung, die nun die Präsentation bereichern.

Ein BMW 335 (Baujahr 1939) aus der Eisenacher Produktion ist das neueste Exponat der „awe“, das im begehbaren Fundus präsentiert wird. Dieser BMW war das Flaggschiff der Eisenacher Vorkriegsproduktion und wurde erstmals 1938 auf der Londoner Motorshow vorgestellt. Er hatte einen 90 PS starken Dreieinhalb-Liter-Motor. Von 1939 bis 1941 wurden ganze 415 Stück dieses Modells gebaut. Allerdings überstanden nur sehr wenige dieser typischen „Kommandeursfahrzeuge“ den Fronteinsatz. So ist heute die „schwere, autobahnfeste Reiselimousine“ ein seltener Zeuge des Eisenacher Automobilbaus. Ein ehemaliger Beschäftigter des Automobilwerks Eisenach stellte den BMW 335 der „awe“ als Leihgabe zur Verfügung.

Dazu gehört auch ein noch fahrbereiter BMW AM 4 (Baujahr 1933), den ein privater Leihgeber aus dem Erzgebirge bereitstellte. Gelegentlich ist der BMW auch noch bei Ausfahrten dabei.
Neu zu sehen ist auch ein blaues Wartburg 311 Cabrio. Die Besitzerin aus dem Vogtland ermöglicht, dass das Fahrzeug sieben Jahre lang in Eisenach präsentiert werden kann – denn die Sieben sei ihre Glückszahl. Die originale Kaufvereinbarung aus dem Jahr 1957 belegt, dass das Fahrzeug damals für 16370 D-Mark (Ost) bei der HO-Industriewaren in Plauen gekauft wurde.
Bis zum März 2006 ist außerdem noch ein Wartburg 311 Rallye in der „awe“ ausgestellt. Es ist das einzige noch existierende Fahrzeug dieser Art. Nachdem es wieder fachgerecht aufgebaut wurde, nahm und nimmt es noch an historischen Veranstaltungen teil.

Alle diese Fahrzeuge können im begehbaren Fundus der Automobilbauaustellung bestaunt und begutachtet werden.

Auch im Technikraum des „awe“ gibt es Neues zu sehen. So stellte die MDC Power GmbH Kölleda einen Smart-Vier-Zylinder-Motor aus der laufenden Produktion für das Eisenacher Museum zur Verfügung. Gleichzeitig soll damit dokumentiert werden, dass das Autoland Thüringen nichts von seinem Ruf verloren hat und nach wie vor hier der Automobilbau eine feste Größe ist.
Des Weiteren gehört ein besonderer Corsa-Motor zu den neuen Exponaten im Technikraum der „awe“. Die Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH komplettierte den Motor mit Produkten aus ihrem Werk und fertigte in der Lehrwerkstatt für die Präsentation im neuen Museum extra ein fahrbares Gestell an.
Auch die Firma MITEC bereichert die Ausstellung. In Form von Vitrinen-Modellen wird eine Auswahl von Erzeugnissen aus dem laufenden Produktionsprogramm des Unternehmens gezeigt. So sind zum Beispiel Ausgleichswellensysteme zu sehen – eine firmeneigene Entwicklung im Motorenbereich. Diese Systeme sorgen dafür, dass Motoren noch ruhiger laufen.

Die „automobile welt eisenach“ ist inzwischen auch von Weitem erkennbar. Am Ausstellungsgebäude, dem denkmalgeschützten Industriegebäude O2, weisen seit Anfang Dezember zwei neue Tafeln den Weg zum Museum. Die Tafeln waren bereits im Gestaltungskonzept vorgesehen. Aus finanziellen Gründen konnte die Außenwerbung jedoch erst jetzt realisiert werden. Spenden in Höhe von knapp 2100 Euro ermöglichten es, die fünf Meter breiten und eineinhalb Meter hohen Tafeln mit den Buchstaben „awe“ und dem Schriftzug „automobile welt eisenach“ anzubringen.

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