Neue Informationstafel am Wingolfdenkmal enthüllt

Am Wingolfdenkmal ist jetzt auf einer neuen Tafel die Geschichte des Denkmals in kurzen Worten nachzulesen. Der Wingolfbund musste die Informationstafel am Treppenaufgang erneuern lassen, da die alte beschädigt war. Wilhelm G. Neusel, Vorstandsmitglied und Sprecher des Wingolfbundes, enthüllte gemeinsam mit Bürgermeisterin Ute Lieske die neue Tafel, die von der Eisenacher Gravieranstalt Walther angefertigt wurde. Neusel hob die enge Verbundenheit des Wingolfbundes mit der Stadt Eisenach hervor. Die christliche Studentenverbindung grenzt sich ausdrücklich von der Deutschen Burschenschaft ab.

Der Wingolfbund feiert seit der Wende wieder regelmäßig alle zwei Jahre sein Wartburgfest in Eisenach. Auch im kommenden Jahr werden vom 2. bis 5. Juni 2011 wieder die Wingolfiten aus ganz Deutschland und Europa in Eisenach zu Gast sein. Bei diesen Wartburgfesten gedenken die Wingolfiten am Denkmal auch stets ihrer Gefallenen.

Das Wingolfdenkmal mit der dazugehörigen Treppenanlage am Pfarrberg war im Jahr 2003 umfassend saniert und restauriert worden.

Zur Geschichte des Wingolfdenkmals in Eisenach
Am südliche Ende des Pfarrberges überwindet eine imposante Treppenanlage die letzten Höhenmeter bis zur Domstraße. Geprägt wird das Treppen-Halbrund durch das Wingolfdenkmal. Der Wingolfsbund ist eine studentische Vereinigung, die in ganz Deutschland ihre Anhänger hat. Seit 1850 trafen sich die Wingolfiten regelmäßig zu ihren Jahrestagungen am Fuß der Wartburg.
Am Ende des 19. Jahrhunderts erwuchs aus dieser Tradition der Wunsch, den Gefallenen des Bundes aus dem Krieg gegen Frankreich 1870/71 ein Denkmal in Eisenach zu setzen. Am 25. Mai 1899 wurde das Monument enthüllt. An der Stelle, wo sich die Treppe in zwei Aufgänge teilt, erhob sich fortan eine halbrunde Natursteinmauer. Sie wurde geziert vom Relief eines überlebensgroßen geflügelten Genius (später auch Engel genannt). Darunter fand sich eine Inschrift. Geschaffen hatte das Denkmal der Berliner Bildhauer Friedrich Pfannschmidt. Später entschloss sich der Wingolf, das Denkmal umzugestalten. Den »Genius” ersetzte man 1932 durch ein schlichtes Kreuz auf wuchtiger Steinplatte mit dem Text: »Seinen Toten 1870-1871/ 1914-1918. Der Wingolf.” An diesem Monument ehren die Wingolfiten ihre Gefallenen der Kriege.

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