Neujahrsempfang im Landestheater

Der Eisenacher Gewerbeverein und die Stadtverwaltung Eisenach luden am Sonntag zum Neujahrsempfang.
Hitzig wurde nach der Ablehnung des städtischen Haushaltes über die Durchführung des Empfanges zwischen den Feiertagen gestritten. Die Stadt fand dann doch noch eine Lösung in der Stiftungssatzung des Theaters und übernahm die Mietkosten. Jörg Ruffert, Vorsitzender des Gewerbevereins, betonte: «Der Neujahrsempfang hätte auf alle Fälle stattgefunden». Immerhin sei es eine Idee des Gewerbevereins gewesen und erst später sei die Stadt Eisenach hinzu gekommen.
Ruffert sprach deutlich die aktuellen Probleme in der Stadt an. «Eigentlich hätte ich die Rede vom vergangenen Jahr nehmen können». Das Tor zur Stadt, Parken in Eisenach, Leitbilddiskussion, Marketing waren nur einige Stichworte. «Wir müssen im Wettbewerb der Regionen bestehen», unterstrich Ruffert erneut. Gute Chancen sehe er dabei mit den Aktionen «Eisenach macht mobil» und dem Mitternachts-Einkaufen. Aber auch über die Arbeit des Gewerbevereins werde man nachdenken müssen.
Oberbürgermeister Matthias Doht forderte eine breite Partnerschaft für Eisenach ein. Trotz geringer Mittel habe man einiges 2008 erreicht, so soll es auch 2009 sein. Er forderte u.a. ein neues angepasstes Schulnetz. So könne man die Investitionen auf weniger Gebäude verteilen. Doht verwies auf vielfältige Veranstaltungen 2009, die nur gemeinsam realisiert werden könnten. Dabei ging es um touristische Fragen, ebenso wie um wirtschaftliche Herausforderungen.

Für starke Mittelstädte sprach sich der Festredner des Empfanges aus. Über die Stadtentwicklung referierte Prof. Dr. Klaus J. Beckmann, Leiter des Deutschen Institutes für Urbanistik.
Er machte auf die Faktoren der Stadtentwicklung wie Industrie, Handel Tourismus und Kultur aufmerksam. Die Hälfte der Bevölkerung lebten in Klein- und Mittelstädten. Eisenach liege zwischen den Metropolen und da sehe er auch die Chancen. Das Umfeld müsse attraktiv sein. Beifall gab es von den Gästen für die Aussagen, dass die Unzufriedenheit der Bürger hier groß sei und meist sehr mit der Nähe begründet seien. Stadt und Umland müssen eng zusammenarbeiten. Manchmal müsse man auch Kreise abschaffen. Weiter stellte er fest, dass Wissenschaftler die Angewohnheit hätten, unendlich lange zu diskutieren. «Politik, hat die Aufgaben, auch mal was zum Ende zu bringen». U.a. verwies er dabei auf die lange Diskussion zum Leitbild der Stadt.

Gäste des Emfanges kamen aus der Partnerstadt Marburg und von angrenzenden Städten und Gemeinden.
Für die musikalische Umrahmung sorgte die Landeskapelle Eisenach.

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