OB Doht: Der geplante Zusammenschluss der Gemeinden
Hörselberg und Behringen ist inakzeptabel

„Die Stadt Eisenach spricht sich mit Nachdruck gegen den vorgesehenen Zusammenschluss der Gemeinden Hörselberg und Behringen aus und hält diesen für völlig inakzeptabel“ sagt Oberbürgermeister Matthias Doht im Vorfeld einer öffentlichen Anhörung des Innenausschusses des Thüringer Landtages. Am 2. November findet diese Anhörung zum Entwurf des Gesetzes zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden in Erfurt statt. Danach sollen die Gemeinden Behringen und Hörselberg aufgelöst und die neue Gemeinde „Hörselberg-Hainich“ gegründet werden.

Der Oberbürgermeister betont erneut, dass unbestritten in Thüringen handlungsfähige Verwaltungsstrukturen mit höheren Einwohnerzahlen geschaffen werden müssen. Nicht nachvollziehen kann er jedoch die geplante Vereinigung der unmittelbar an Eisenach angrenzenden Gemeinde Hörselberg mit der Gemeinde Behringen.

Er erinnert daran, dass sich bereits 2003 die politischen Vertreter von Hörselberg und Eisenach bemühten, beide Gemeinden zusammenzuschließen und dazu auch der Eisenacher Stadtrat und der Gemeinderat Hörselberg entsprechende Beschlüssen fassten. Doch der von beiden Gemeinden gewünschte Zusammenschluss wurde abschlägig beschieden.

Nun hat sich Hörselberg neu orientiert und will mit Behringen die neue Gemeinde Hörselberg-Hainich gründen, was auch vom Innenministerium befürwortet wird. „Den Grundsätzen einer weitsichtigen Struktur- und Regionalplanung wird damit aber nicht entsprochen“, sagt OB Doht. Er sieht nach wie vor in einem Zusammenschluss von Hörselberg, oder auch Teilen von Hörselberg, und Eisenach die einzig zukunftsfähige Strategie.

Neben den traditionell starken Bindungen zwischen den Eisenacher Ortsteilen und den direkt benachbarten Ortschaften der Hörselberg-Gemeinde stellen für den OB die starken wirtschaftlichen Verflechtungen ein Hauptargument dar. Die Ansiedlung von Unternehmen im direkten Umland der Stadt – beispielsweise im Industriegebiet Eisenach/Kindel – sind zum großen Teil mit der Automobilindustrie verbunden und bauten auf den Industriestandort Eisenach. Diese Unternehmen verstehen sich als Eisenacher Unternehmen. Der Oberbürgermeister fordert, dass diesen Ansiedlungsgedanken nun Rechnung getragen werden sollte.
Zudem weist er zum wiederholten Mal darauf hin, dass die kreisfreie Stadt Eisenach als das primäre und wichtigste Zentrum in Westthüringen dringend gestärkt werden muss, um ihrer „Leuchtturmfunktion“ weiter gerecht werden zu können. Der Zusammenschluss der Gemeinden Hörselberg und Behringen würde dagegen bedeuten, dass der Stadt Eisenach vorsätzlich Entwicklungsmöglichkeiten entzogen werden und somit zu einer Schwächung der Stadt und der gesamten Region Westthüringen führen.

Oberbürgermeister Matthias Doht fordert deshalb die Eisenacher Landtagsabgeordneten in allen Fraktionen auf, gegen den Gesetzentwurf und damit gegen den Zusammenschluss der Gemeinden Hörselberg und Behringen zu stimmen. Alle sollten sich gemeinsam für eine – der überregionalen Bedeutung der Stadt Eisenach angemessene – Gebietsreform einsetzen.

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