OB testete Barrierefreiheit in der Innenstadt

Oberbürgermeister Matthias Doht testete am Dienstag bei einem Rundgang, wie behindertengerecht die Eisenacher Innenstadt aktuell ist. Begleitet wurde der OB von der Behindertenbeauftragten Petra Braun, die den Rundgang initiierte, und Vertreterinnen und Vertretern von insgesamt 17 eingeladenen Vereinen und Verbänden. Drei Rollstuhlfahrer, eine Mutter mit Kinderwagen und mehrere Senioren testeten zwischen Georgenstraße und Karlsplatz, wie behindertengerecht die Gehwege und Straßenübergänge sind, wo Rollstuhlfahrer beispielsweise durch Falschparker behindert werden oder wo sie oder auch Eltern mit Kinderwagen Probleme haben, sich auf Straßen und Plätzen ungehindert zu bewegen. Mit dabei waren Vertreter der Stadtverwaltung, um Problemstellen festzuhalten.

Der Rundgang führte vom Marktplatz durch die Georgenstraße zum Schwarzen Brunnen, weiter durch die Alexanderstraße, die Stickereigasse, die Sophienstraße und die Querstraße, wieder durch die Alexanderstraße bis zum Karlsplatz, vor dort durch die Johannisstraße und die Goldschmiedenstraße wieder zum Markt.

Schwierigkeiten haben Rollstuhlfahrer mehrfach bei der Überwindung von Bordsteinabsenkungen – so beispielsweise am Fußgängerüberweg an der Alexanderstraße beim Schwarzen Brunnen, in der Querstraße oder am Karlsplatz. An diesen Stellen sind teilweise die Absenkungen zu steil oder aber der Gehweg ist zu schmal zum Auf- und seitlichen Weiterfahren. Fehlende Bordsteinabsenkungen behinderten das Vorwärtskommen vor allem im Bereich der Johannisstraße. Manche Borde sind dort auch für Kinderwagen nur schwer zum überwinden. Vorgeführt wurden zudem Engstellen in der Sophienstraße und in der Goldschmiedenstraße, wo auf schmalen Gehwegabschnitten für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen kein Durchkommen ist. Hingewiesen wurde auch auf eine erhebliche Rutschgefahr in der Stickereigasse, die bei Nässe auf dem dortigen Basaltpflaster besteht.

Zu allen festgehaltenen Problemstellen wird in der Verwaltung geprüft, inwieweit eine Barrierefreiheit realisiert bzw. verbessert werden kann. Dabei spielen neben technischen Vorgaben auch die finanziellen Möglichkeiten eine Rolle. Gefahrensituationen müssen selbstverständlich vorrangig beseitigt werden. Zudem regte der Oberbürgermeister an, ein Grundkonzept für eine barrierefreie Innenstadt zu erarbeiten.
Ein erster Entwurf dazu mit Schwerpunkten für 2009 und 2010 könne zum Ende dieses Jahres bereits vorgelegt werden, erklärte die Behindertenbeauftragte Petra Braun. Außerdem wurde vereinbart, in einem Jahr den erreichten Stand in punkto Barrierefreiheit erneut bei einem gemeinsamen Rundgang zu überprüfen.

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