Plaste-Wälder?

Einige Waldbesucher wundern sich derzeit über Plastehüllen im Wald. Es handelt sich hierbei um kleine «Minigewächshäuser», die zum Schutz von angepflanzten Bäumen verwendet werden. Im Forstamt Marksuhl sind durch den Sturm «Kyrill» allein im Staatswald 119 ha Kahlflächen entstanden, die zu großen Teilen nach und nach wieder aufgeforstet werden.
Zum Schutz vor Wild müssen zahlreiche Flächen eingezäunt werden. Allerdings gibt es Bereiche, wo der Zaunbau zu aufwändig ist oder Gefahr droht, dass verbliebene Bäume umstürzen und den Zaun beschädigen. In diesen Fällen greift man auf die Wuchshüllen zurück.
In den Hüllen herrscht ein eigenes Klima, das den Wuchs beschleunigt und sich die Bäumchen so schneller der Konkurrenzvegetation entledigen können. Neben dem Schutz vor Wild wehren die Hüllen gleichzeitig Mäuse ab, die sonst gern die Rinde der Pflanzen anknabbern.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die UV-Strahlung des Sonnenlichtes die Minigewächshäuser nach 10-12 Jahren zersetzt, nachdem die Schutzwirkung nicht mehr benötigt wird. «Wir verwenden die Wuchshüllen vor allem für seltene Mischbaumarten wie Ahorn, Esche und Wildkirsche», so Forstamtsleiter Ansgar Pape. Im Forstamt Marksuhl laufen derzeit die Frühjahrsaufforstungen. Nach deren Abschluss Ende April sind dann bereits 70000 junge Bäume gepflanzt.

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