Schwarzerle heute gepflanzt

Zum heutigen Tag des Baumes pflanzte Eisenachs Oberbürgermeister Gerhard Schneider eine Schwarzerle im Bereich der Brücke Clemdastraße/Ecke Karl-Marx-Straße.
In diesem Jahr ist die Schwarzerle zum Baum des Jahres ernannt worden. Die Schwarzerle sei zwar kein seltener Baum, doch stünden die Erlenbruchwälder durch Entwässerungsmaßnahmen heute auf der Roten Liste gefährdeter Biotope. Eine weitere Gefahr drohe der Erle durch den winzigen Phytophthora-Pilz, erklärte der OB. Dieser sei vor zehn Jahren erstmals aufgetreten und bedrohe ernsthaft das Überleben dieser Baumart.

Die Schwarzerle besitzt wie keine andere Baumart die Fähigkeit, nasse Standorte zu besiedeln. Dies sehe man auch an diesem Standort entlang des Mühlgrabens. Sie erträgt aber nicht nur Dauernässe, sondern bietet auch Lebensraum für über 150 Insektenarten, davon 75 Schmetterlingsarten und andere.

In den Ortsteilen Eisenachs sind an zahlreichen Kleingewässern Standorte der Schwarzerle zu finden – ebenso wie am Mühlgraben oder der Hörsel. In Deutschland gibt es nur noch im Spreewald größere zusammenhängende Bestände.

Infomaterial zu diesem Baum und andere liegen im Erdgeschoss des Rautenkranz (Markt 22) aus.

Bei der Pflanzung wurde Schneider von Monika Kirchner Leiterin des Ordnungs- sowie Umweltamtes und Sybille Bachmann, Abteilungsleiterin in den Stadtwerken, unterstützt.

Wo befindet sich der größte Erlenbestand Thüringens?
Erfurt.(TMLNU) Der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar, ruft anlässlich des diesjährigen «Tages des Baumes» am 25. April 2003 die Bevölkerung dazu auf, den flächenmäßig größten sowie den höchstgelegensten Erlenbestand in Thüringen zu suchen.

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«Auch der Standort der durchmesserstärksten Schwarzerle Thüringens ist von Interesse», so der Minister. «Der Baum des Jahres, die Schwarzerle, ist in Thüringen nur auf 0,3% der Waldfläche anzutreffen und nimmt bisher wirtschaftlich für die Waldbesitzer nur eine Nebenrolle ein. Alle Naturfreunde, Wanderer und am Wald Interessierten sind aufgerufen, das Wissen über die einheimischen Schwarzerlenvorkommen zu erweitern.»

Wer einen besonders großen Schwarzerlenbestand, einen in den Thüringer Mittelgebirgslagen sehr hoch gelegenen Bestand oder einen sehr dicken Einzelbaum dieser Baumart gefunden hat, meldet diesen bis zum 1. Oktober an ein Forstamt in seiner Nähe oder die Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei Gotha. In der Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei Gotha werden die Daten gesammelt und von Fachleuten überprüft.

Am Ende dieses Jahres werden die Entdecker der Rekordbestände und Bäume durch Minister Dr. Sklenar der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Weitere Informationen zur Suchaktion sind unter der Telefonnummer 03621/225327 oder im Internet unter http://www.thueringerforst.de(www.thueringenforst.de) zu erhalten.

Flächenmäßig ist die Schwarzerle in ganz Thüringen verbreitet, wobei ihr Anteil im Osten des Freistaats aufgrund der für diese Baumart standortmäßig günstigeren Naturräume etwas umfangreicher ist. Bestandesbildend ist der Baum des Jahres hier vor allem an den Bachläufen anzutreffen. In den Pappel-Weiden-Weichholzauenwäldern der Tiefebenen sind Schwarzerlen nur als Beimischung zu finden.

Die Baumart Schwarzerle hat in den zurückliegenden Jahrhunderten Wuchsräume unter der menschlichen Siedlungsdynamik eingebüßt. Das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt ist entschlossen, diese Entwicklung zumindest teilweise zu korrigieren und hat deshalb bereits im Jahr 1995 ein spezielles Fließgewässerprogramm aufgelegt, mit dem die Thüringer Forstämter in Abstimmung mit dem Naturschutz und der Wasserwirtschaft Bach- und Flussläufe von nicht standortgerechter Bestockung befreit und bachbegleitende Laubhölzer anpflanzt.

Auch in diesem Jahr sollen Aktivitäten zur Erhaltung und Neugründung von Schwarzerlenbeständen fortgeführt werden. Am «Tag des Baumes», dem 25. April 2003, wird gemeinsam mit dem Landesverband Thüringen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. und der Gemeinde Breitenworbis am Bachlauf des «Rhin» bei Breitenworbis die Initialpflanzung für die Wiedereinbringung der Baumart Schwarzerle vorgenommen. Im Herbst soll die Schwarzerle dort wieder auf einer Länge von ca. 1 km in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Gemeinde Breitenworbis und dem Thüringer Forstamt Leinefelde eingebracht werden.

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