St.-Georg-Klinikum (1): Kreistag lehnt Vertragsverlängerung ab

Der Kreistag des Wartburgkreises hat in seiner Sitzung am Mittwoch Abend eine Verlängerung des Dienstleistungsvertrages zwischen der St. Georg Klinikum Eisenach gGmbH (GKE) und dem Universitätsklinikum Jena (UKJ) vom 7.9.2007 mehrheitlich abgelehnt.
Der Landrat hob in seiner Begründung hervor, dass ihm dieser Schritt sehr schwer fällt, dieser aber unumgänglich sei. «Wir haben immer betont, dass wir auch nach dem Vertragsende zum 31.3.2009 an einer Kooperation mit dem Uniklinikum Jena sehr interessiert sind», so Landrat Krebs.
Der Kreistag habe sehr wohl die positive Entwicklung des Eisenacher St. Georg Klinikums zur Kenntnis genommen, die durch das UKJ im Eisenacher Klinikum eingeleitet wurde. In einem konstruktiven Gespräch zwischen Landrat und dem Betriebsrat des Eisenacher Klinikums vor einigen Tagen, hatte Landrat Krebs nachdrücklich hervorgehoben, dass die optimale Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Wartburgregion
oberste Priorität habe. Das schließt selbstverständlich die Sicherung der Arbeitsplätze aller Mitarbeiter im Eisenacher Klinikum ein, die dort ausgezeichnete Arbeit leisten.»

Dennoch könne es nicht angehen, dass ein Unternehmen in unerträglicher Weise versuche, die anstehende Entscheidung des demokratisch gewählten Kreistages des Wartburgkreises derart massiv zu beeinflussen.
Das sei jedoch geschehen, indem sich der UKJ-Vorstandssprecher Herr Kruse in den örtlichen Tageszeitungen unter der Überschrift «Jena droht mit Ende des Vertrages» beziehungsweise «Jena droht mit Kooperationsende» zitieren ließ.
Bereits Wochen zuvor habe die Geschäftsführung der St. Georg Klinikum Eisenach gGmbH in Überschreitung ihrer Kompetenzen eine Diskussion über das Ausscheiden des Wartburgkreises als mittelbarer Gesellschafter entfacht. Dies wurde öffentlich vom Vorstandssprecher des UKJ unterstrichen. Damit haben die UKJ-Vertreter dem sich zum positiven wendenden Image des Hauses geschadet.

Der Kreistag des Wartburgkreises hat den Landrat nunmehr beauftragt, unverzüglich Gespräche mit sachdienlichen Kooperationspartnern der St. Georg Klinikum Eisenach gGmbH (durchaus auch mit dem Universitätsklinikum Jena) herbeizuführen ebenso wie die Beschlussfassungen zur unverzüglichen Ausschreibung der Geschäftsführerstelle für das Eisenacher Klinikum.
Reinhard Krebs betonte im Nachgang der Sitzung, dass er nun unverzüglich die Mitgesellschafter informieren werde. Mit der Beschlusslage des Kreistages sei kein Schlusspunkt gesetzt, sondern die solide Grundlage für den Neubeginn der Verhandlungen mit den Mitgesellschaftern geschaffen worden, so der Landrat.
«Die Befürchtungen von Bürgern und Mitarbeitern des Klinikums, dass mit dem Auslaufen des Vertrages mit dem UKJ die zukunftsgewandte Entwicklung des Eisenacher Krankenhauses zurückgedreht werde oder gar die Selbstständigkeit des Hauses auf dem Spiel steht, sind völlig unbegründet», betont Landrat Krebs mit Nachdruck. «Nicht nur Eisenach selbst, sondern die gesamte Wartburgregion braucht unbedingt ein starkes, eigenständiges Krankenhaus in Eisenach.» Und dafür werde er alles tun, verspricht der Landrat.