Stadtmauer wird schrittweise saniert

Die noch vorhandenen Teile der Eisenacher Stadtmauer werden Schritt für Schritt saniert. Der erste Bauabschnitt wird im September in der Nicolaistraße begonnen. Von dort aus wird Richtung Schillerstraße gearbeitet.
Die Natursteinwand wird gereinigt und an einigen Stellen rekonstruiert. Dort, wo sie einsturzgefährdet ist, wurde sie bereits mit einer Holzkonstruktion gesichert. Die Mauer wird auch neu verfugt und an einigen Stellen erhält sie ein neues Betonfundament. Zum Schutz vor Verwitterung wird sie oben begrünt.
Die Arbeiten am ersten Abschnitt dauern voraussichtlich bis Mitte April 2008. Für die Arbeiten stehen insgesamt 210000 Euro zur Verfügung. 168000 Euro davon sind Mittel aus der Städtebauförderung, 10000 Euro kommen aus den Landesmitteln für Denkmalpflege und 32000 Euro sind Eigenmittel der Stadt.

Die Eisenacher Stadtmauer wurde vermutlich im 12. Jahrhundert angelegt. Im 19. Jahrhundert wurde sie größtenteils geschleift – die Industrialisierung veränderte das bis dahin noch mittelalterlich anmutende Eisenach grundlegend. (1837: 9000 Einwohner, 1900: 31000 Einwohner). Die Mauer musste für neue Wohngebiete, Straßen und Fabriken weichen.
Seit den 1970er Jahren stehen die Reste der Stadtmauer unter Denkmalschutz. Erhaltene Teile finden sich in der Domstraße, entlang des Alten Friedhofs, Am Hellgrevenhof, Am Annenstift, Hinter der Mauer, in der Grimmelgasse und im Bereich Schillerstraße. Als einziges Tor aus der Stadtmauer ist bis heute das Nicolaitor erhalten. Doch auch der Storchenturm (ein alter Wach- und Gefängnisturm), der Glockenturm in der Domstraße und der Aufstiegsturm im Goethegarten sind Teile der ehemaligen Stadtmauer.

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