«Tag des Baumes» 2001 steht im Zeichen der Esche

Der heute begangene «Tag des Baumes» soll auch in diesem Jahr wieder Anlass von Aktionen sein, die die Öffentlichkeit für die besondere Bedeutung des Lebewesens Baum für uns Menschen sensibilisieren. Der «Tag des Baumes» wurde vor fünfzig Jahren von der FAO (Food and Agriculture Organisation der UNO ) mit einer Empfehlung, jährlich einen «Festtag des Baumes» zu begehen, ins Leben gerufen. In diesem Jahr steht der «Tag des Baumes» ganz im Zeichen der Esche, die vom gleichnamigen Kuratorium zum «Baum des Jahres 2001» gekürt wurde.

Das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt wird im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum «Tages des Baumes» am 25. April 2001 die Bedeutung der Baumart Esche für Thüringen hervorheben. An einem, aufgrund besonderer Qualitäten ausgezeichneten Saatgutbestand im Thüringer Forstamt Ershausen, werden von fachkundiger Seite die ökologischen Besonderheiten, die waldbauliche Bedeutung für die Thüringer Forstwirtschaft sowie die Verwendungsmöglichkeiten der Baumart Esche in der rundholzverarbeitenden Industrie dargestellt.

Die Baumart Esche ist mit etwa 2 % (rund 9000 ha) an der Waldfläche Thüringens vertreten. Die Hauptvorkommen findet man auf den nährstoffreichen Standorten der Muschelkalkgebiete des Thüringer Beckens und der west- und südthüringischen Hügelländer. Dort bildet die Esche sowohl auf feuchten, wie auch auf trockenen Böden Mischbestände mit Ahorn, Eiche und anderen Laubhölzern. In geringerem Umfang kommt diese Baumart in gut wasserversorgten tiefgründigen Bachtälchen und feuchten Hanglagen des Thüringer Waldes, Schiefergebirges sowie dem Ostthüringer Buntsandsteinhügelland vor. Im Gebiet der Unstrutaue in Nordthüringen ist die Esche zudem vereinzelt in den Resten der Auwälder vertreten.

Die Esche (Fraxinus exelsior) zählt zusammen mit den Sträuchern Flieder, Forsythie und Liguster zur Familie der Ölbaumgewächse. Nach der letzten Eiszeit wanderte die Esche um etwa 6000 v. Chr. wieder in Mitteleuropa ein. Sie ist fast in ganz Europa verbreitet, fehlt jedoch im nördlichen Skandinavien sowie in Südspanien und Teilen Irlands.

Der meist bis 40 Meter hohe Baum kann bei günstigen Umweltbedingungen ein Alter von 200 bis 300 Jahren erreichen. Wegen ihrer Größe galt sie sowohl im antiken Griechenland wie auch bei den Germanen als Baum, der Himmel und Erde zusammenhält.

Die Esche bevorzugt von Natur aus Standorte in der Nähe von Fließgewässern (z. B. in Erlen/Eschen- und Eschen/Ulmen-Auenwäldern) und Steilhängen (z. B. in Ahorn /Eschen- Schatthangwäldern). Mit ihren langen Wurzeln dringt die Esche tief in die gut wasserversorgten, durchlüfteten und basenreichen Böden ein. Sie fühlt sich aber ebenso auf trockenen warmen Kalkschuttböden heimisch. Gebiete mit stehendem Grundwasser werden von ihr jedoch gemieden. Die Esche ist von Natur aus zumeist in Mischung mit den Baumarten Ahorn und Buche zu finden, Eschenreinbestände sind in Mitteleuropa eher eine Seltenheit. In Nord- und Osteuropa sowie in den höheren Lagen der Mittelgebirge ist sie außerhalb des Waldes vor allem ein verbreiteter Straßen- und Stadtbaum.

Die schnell wachsende Esche besitzt einen kräftigen Schaft mit einer ovalen bis kugelförmigen Krone. Die kräftigen Zweige tragen die Blätter, die sich meistens aus elf gegenständigen grünen Fiederblättchen zusammensetzen. Diese haben eine elliptisch zugespitzte Form und sind am Rand eingesägt. Oberseitig sind die Blätter dunkelgrün und unterseitig hellgrün gefärbt. Die in Büscheln stehenden dunkelroten Blüten erscheinen schon vor dem Laubaustrieb und werden vom Wind bestäubt.
Im Herbst wirft die Esche ihre Blätter in grünen Zustand ab. Auf dem Boden werden diese schnell von Mikroorganismen zersetzt und wirken damit bodenverbessernd, humusbildend und sorgen für ein reiches Bodenleben.

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