Talsperre für den Michelsbach

Nach insgesamt rund 14 Monaten Bauzeit ist jetzt das Hochwasserrückhaltebecken am Michelsbach nahe dem Ortsteil Stregda (Straßenkreuzung K2a) fertig gestellt.

Damit hat Eisenach praktisch eine Talsperre der Klasse 4 (kleinstes Bauwerk). Oberbürgermeister Gerhard Schneider übergab sie am Freitag seiner Bestimmung.

Das Rückhaltebecken dient dem Hochwasserschutz und wird künftig vor allem bei starkem Regen die Wassermengen kontrolliert in den Michelsbach leiten und damit Überflutungen verhindern. Der Michelsbach kann in seinem Bachbett nur maximal 3500 Liter Wasser pro Sekunde ableiten. Diese Wassermenge wurde in der Vergangenheit jedoch besonders bei Starkregen mehrfach überschritten – beispielsweise im Mai 1986 und 1994. Der Einzugbereich der möglichen Regenflächen beträgt rund sieben Quadratkilometer.

Gebaut wurde das Rückhaltebecken in zwei Bauabschnitten. Ende März 2004 begannen die Arbeiten für das sogenannte kombinierte Entlastungsbauwerk, das im Dezember 2004 fertig gestellt wurde. Von Juni bis Oktober 2005 wurde dann im zweiten Abschnitt der Erdstaudamm errichtet. Der Damm ist maximal 4,70 Meter hoch und hat an seiner Krone eine Länge von 200 Metern. Im Rückhaltebecken kann das Wasser bis zu drei Metern hoch gestaut werden. Damit können in dem Becken 35 Millionen Liter Wasser zurückgehalten werden, was eine mögliche Staufläche von 2,83 Hektar ergibt.

Die Gesamtkosten für das Bauwerk sind mit rund 380000 Euro veranschlagt. Davon entfallen 17000 Euro auf den Kauf der notwendigen Grundstücke und 69000 Euro auf die Planungsleistungen. Die reinen Baukosten betragen voraussichtlich 293000 Euro.
Das Staatliche Umweltamt Suhl des Freistaates Thüringen fördert den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens mit insgesamt 225000 Euro.

Schneider erinnerte daran, dass es in Eisenach noch weitere Hochwasserprobleme gebe. Er nannte den Roten Bach mit seinem Einzugsgebiet von rund 7,2 km² im Westen Eisenachs, Wartha und den Bereich Sengelsbach. Hier seien noch Überlegungen und Planungen notwendig.
Mit diesen Bauwerken könne zwar das Hochwasser minimiert werden, jedoch reichen die Maßnahmen bei extremen Werten kam aus.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Bauten und auch der Damm nicht betreten und befahren werden dürfen. Zudem bestehe dort Absturzgefahr.

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