Unternehmensbesuch bei der Seniorenpflege: Pflegearbeit muss attraktiver werden

Bei ihrem gestrigen Unternehmensbesuch stand für Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf die Seniorenpflege im Mittelpunkt. Sie informierte sich im „Haus am Alten See“, einem Seniorenpflegeheim in Stregda. Die Einrichtung des Arbeiter-Samariter-Bundes in dem Eisenacher Ortsteil gibt es seit 2007, neuer Heimleiter ist Torsten Seubert. Gemeinsam mit Thorsten Junge (Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes RV Südwestthüringen e.V.) führte er Katja Wolf durch das Haus. Dort werden 56 Plätze für pflegebedürftige Senioren bereitgestellt. Für die Betreuung von Menschen mit Demenz gibt es besondere Angebote. Katja Wolf schaute sich auch einige Zimmer, den Garten und die Gemeinschaftsbereiche im „Haus am Alten See“ an.

Eine Besonderheit der Einrichtung ist die unmittelbar an die Seniorenpflege angrenzende Kindertagesstätte (Kita). Alt und Jung leben Tür an Tür und genießen den Austausch zwischen den Generationen. Das Mehrgenerationenangebot belegte sogar den ersten Preis beim Wettbewerb „Neugier trifft Erfahrung“ der paritätischen „BuntStiftung“ und der Sparkassen Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Die Eisenacher Oberbürgermeisterin besuchte während ihres Rundgangs durch das „Haus am Alten See“ auch die Kita-Kinder und freute sich über das kleine Programm, das die Kinder präsentierten.

Nach dem Rundgang war Zeit für ein Gespräch mit Mitarbeitern sowie der Heimleitung der Einrichtung. Die Oberbürgermeisterin zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Mitarbeiter.

Die Arbeit, die Sie täglich leisten, ist wertvoll. Es ist eine Arbeit mit und am Menschen mit allen vorstellbaren Höhen und Tiefen, sagte Katja Wolf.

Umso wichtiger ist es, dass ein Seniorenpflegeheim einen festen Stamm qualifizierter Mitarbeiter hat.

Das ist bei uns der Fall, erklärte Heimleiter Torsten Seubert. Insgesamt kümmern sich 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Bewohner. Gleichwohl gibt es auch Schattenseiten, so Seubert. In Deutschland sind Pflegeberufe keine angesehenen Berufe und das spüren auch junge Menschen auf Jobsuche. Das schlechte Image sorgt für einen Nachwuchsmangel in der Branche.

Er appellierte an die Politik, die dazu beitragen kann, dass die Arbeit in der Pflegeattraktiver wird. Eine Reformierung der Ausbildung soll hier Abhilfe schaffen.

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