Volksfest zur Museumseröffnung

Rund 2 000 Besucher gaben sich am Samstag sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Sie alle wollten es sehen, das neu eröffnete Lutherhaus. Nach einer gut einjährigen Umbauphase öffnete eines der wichtigsten Museen der Wartburgstadt endlich wieder seine Pforten. Frisch, modern und anders, wie Landesbischöfin Ilse Junkermann betonte.

Denn nicht nur das Leben und vor allem Wirken Luthers wird in der Ausstellung gezeigt, bewusst setzten sich die Initiatoren auch mit dem auseinander, was an „Schattenseiten“ der Arbeit des Kirchenreformators zu bezeichnen ist. Denn auch zu Nazi-Zeiten war Martin Luther durchaus angesehen. Doch weniger wegen seiner Kirchenreform oder seiner Leistungen für die deutsche Sprache. Mehr für seinen Antijudaismus, auf welchem auch viele Thesen der Nazi-Größen fußten.

Grundsätzlich aber möchte das neugeschaffene Lutherhaus an die Verdienste des Reformators erinnern. So setzt sich ein ganzer Raum mit dem von Luther geprägten Sprachgebrauch auseinander, ein anderer zeigt die Zeit, in der Luther lebte. Inklusive Ablassmaschine, in welche auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zwei Euro zur Eröffnung investierte und welche ihm immerhin 935 Jahre Fegefeuer erließ.

Dennoch war die Eröffnung des Lutherhauses am Sonnabend mehr als die Einweihung eines christlich geprägten Museums. Es war ein Volksfest mit Bibellesungen auf einer Bühne, künstlerischen Illuminationen an Georgenkirche und Lutherhaus und vielen Angeboten für Eisenacher und Gäste.

Anzeige