„Von der Wartburg in die Welt“

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

Festwoche 500 Jahre Reformation 4. bis 7. Mai 2017
500 Jahre Reformation 2017 in Eisenach ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Kirche. Das machten Oberbürgermeisterin Katja Wolf, Dr. Reinhold Brunner (Leiter Stabsstelle Lutherdekade), Heidi Günther (Geschäftsführerin der Eisenach-Wartburgregion Touristik GmbH)  und Johannes Sparsbrod, Pfarrer für Ökumene, Kunst, Mission und Öffentlichkeitsarbeit (Evangelischer Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen) anlässlich eines Pressegesprächs heute (24. Februar) deutlich.

Es gibt wohl kein Ereignis, das Europa verändert hat wie die Reformation. Das gesellschaftliche Erdbeben, das vor 500 Jahren von Wittenberg, Zürich, Genf und vielen anderen Orten ausging, beeinflusst bis heute das Miteinander in Europa. Die Reformation strahlte auf andere Kontinente, prägte Kulturen und Regionen in der ganzen Welt. Sie ist heute Weltbürgerin. Deswegen erinnern und feiern wir das 500. Reformationsjubiläum erstmals ökumenisch, global und im säkularen Kontext.

Vom 4. bis 7. Mai laden die Stadt Eisenach und der Evang.-Luth. Kirchenkreis sowie regionale und ökumenische Partner zur Festwoche „Von der Wartburg in die Welt“ mit zahlreichen Veranstaltungen ein, um lokale Beziehungen zur Geschichte der Reformation aufzudecken. Gäste der Partnerstädte und -gemeinden werden erwartet.

Als eine von 81 Reformationstädten in 15 europäischen Ländern denken wir unsere Reformationserinnerung im globalen Kontext, sagte Katja Wolf.

Es ist deshalb eine Freude, dass Pfarrer Dr. Gottfried Locher, der Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes und zugleich Geschäftsführender Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) als Gast in Eisenach sein wird. Die GEKE eint 94 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus mehr als 30 Ländern Europas und Südamerikas. Sie versteht sich als Stimme der Protestanten in einem sich verändernden Europa.

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Europäischer Stationenweg in Eisenach
Die Predigt zum Eröffnungsgottesdienst am 4. Mai hält der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm um 18 Uhr im Innenhof der Wartburg.
Seit November 2016 knüpft der Europäische Stationenweg ein Band zu Menschen in vielen Ländern Europas. Am 4. Mai kommt ein begehbarer Truck in Eisenach an und findet danach in Wittenberg in der Weltausstellung Reformation sein Ziel. Städte in den Niederlanden und in Ungarn, in Slowenien und Irland werden ebenso angefahren wie Rom, Augsburg, Worms, Prag und Venedig. Morgen, am 25. Februar, wird der Truck in London seine Englandreise beenden.
Geschichten, Beiträge und Inszenierungen werden in dem Truck am 5. Mai in Eisenach medial präsentiert. Auch aus dem Wartburgland sind 15 Beiträge dabei. Mit dem heutigen Blick bezeugen sie lebendig, was Reformation ist. Persönliche Erzählungen und Beiträge von Schulen der Stadt Eisenach und des Kirchenkreises Eisenach-Gerstungen zeigen wie aktuell reformatorische Perspektiven sind. Im Truck sind all diese Geschichten zu erleben: als Video, als Audio oder auch in Texten. Und für alle, die sich für diese Geschichten interessieren, sind sie auf dem Blog „Geschichten auf Reisen“ gesammelt: Nachlesen! Anschauen! Anhören! Und alles miterleben! Alles unter https://r2017.org/ zu finden.

Pfarrer Johannes Sparsbrod hebt hervor, dass die Kirche im Reformationsjahr 2017 die Gelegenheit nutzen möchte um Erinnerungen der Vergangenheit zu heilen. Das geschieht vor allem auch über nationale Grenzen hinweg.

Auftakt nach Maß
Das zeigte auch die Eröffnung des Reformationsjahres am 10. November 2016. Der „Auftakt nach Maß“ hat es geschafft, die Reformation ins Heute zu holen und die Eisenacher dabei mitzunehmen. Das soll fortgesetzt werden.

Wir nähern uns mit verschiedenen Formaten dem Thema an und versuchen dabei, möglichst viele Menschen zu berühren, bringt es Dr. Reinhold Brunner auf den Punkt. Denn wenn wir es nicht schaffen, die Reformationserinnerung zum Anlass zu nehmen, auch über uns, über das Hier und Jetzt nachzudenken, wird das Jahr 2017 ohne Nachhaltigkeit bleiben, ergänzte er.

Das dazu passende Format ist das Projekt „95 Thesen – 95 Stimmen“.

Eisenacher und Bürger der Wartburgregion nehmen die Reformationserinnerung zum Anlass, in kurzen persönlichen, thesenartigen Statements Dinge zu thematisieren, die heute einer Reformation bedürfen, erläuterte Heidi Günther.

Gezeigt werden die Thesen und Meinungen auf Plakaten in einer Ausstellung zum Ende des Jubiläumsjahres. Ebenso wird es ein Buch mit allen Statements geben.

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