Wartburgkreis lehnt neuen Vorschlag des Innenministers zur Gebietsreform kategorisch ab

Die von Innenminister Dr. Holger Poppenhäger heute vorgestellten Pläne zur Gebietsreform lehnt Landrat Reinhard Krebs kategorisch ab. Geplant ist, dass der Wartburgkreis mit dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen fusioniert.

Der neue Kreis, der dadurch entstehen würde, wäre sowohl von der Fläche als auch von der Einwohnerzahl viel zu groß und nicht beherrschbar, so Landrat Krebs. Würde die Idee verwirklicht, einen Großkreis aus Wartburgkreis, Eisenach und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen zu schaffen, würde ein noch größeres Gebilde entstehen, als jenes, das jetzt bereits als „Monsterkreis“ in Südthüringen verteufelt wird.

Gleichzeitig würden die freiwilligen Bestrebungen von Eisenach und Wartburgkreis dadurch zunichte gemacht.

Unsere Kreisräte haben ebenso wie die Stadträte der Stadt Eisenach klar bekundet, dass Eisenach und der Wartburgkreis in eine gemeinsame Zukunft gehen sollen. Und wir legen Wert darauf, dass der Wille der Stadt- und Kreisräte sich in der Gesetzesvorlage für die Kabinettsentscheidung wiederfindet. Denn die künftige Kreisstruktur hat Auswirkungen auf jeden einzelnen von uns!, so Krebs weiter. Wir müssen für die Zukunft vorsorgen und dem demographischen Wandel Rechnung tragen – das steht außer Frage. Doch die kommunale Familie möchte auch ihre Aufgaben als Städte, Gemeinden und Landkreise weiterhin gut wahrnehmen können. Die Daseinsvorsorge und ein guter Service für die Bürger müssen bei allen Überlegungen im Vordergrund stehen. Unser Kreis muss einen Zuschnitt haben, der es allen Bürgern ermöglicht, Erledigungen in der Kreisverwaltung ohne stundenlange Anfahrt zu bewältigen und wo auch die Kreistagsmitglieder noch einen wirklichen Bezug zu den zu verhandelnden Themen haben. Der neue Vorschlag des Innenministers läuft dem zuwider. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Landesregierung wieder von Sachargumenten verabschiedet hat, dass sie den Willen der Eisenacher Stadträte und der Kreisräte des Wartburgkreises unberücksichtigt lassen und stattdessen aus parteitaktischen Gründen agieren will.

Landrat Reinhard Krebs erteilt ebenso wie Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf den nun vorgelegten Plänen eine klare Absage und hofft auf eine Nachbesserung.

Anzeige
Anzeige