Weitere Stolpersteine in Eisenacher Innenstadt verlegt

Auf Initiative des Bündnisses gegen Rechtsextremismus wurden gestern in Eisenach zum sechsten Mal weitere Stolpersteine in Eisenach verlegt. Diese erinnern an das Schicksal von Menschen aus Eisenach, die Opfer des NS-Regimes wurden. Gunter Demnig, der das Kunstprojekt seinerzeit ins Leben gerufen, kommt erneut zum Verlegen der Steine nach Eisenach.

Insgesamt wurden gestern sechs Stolpersteine an drei verschiedenen Orten in die Gehwege eingelassen worden – vor den Häusern Mühlhäuser Straße 29, Eichrodter Weg 4 und Langensalzaer Straße 10. Damit gibt es jetzt insgesamt 88 Stolpersteine in der Stadt. Die sechs neuen Steine erinnern an Martin Wolfermann, Nini Wolfermann und Hans Wolfermann, an Isidor und Johanna Hammerschlag und Stanislaus Chudy.

Bei der Verlegung der Stolpersteine sagte Kulturdezernent und Hauptamtlicher Beigeordneter Ingo Wachtmeister:

Die Stolpersteine sind mahnende Erinnerungspunkte im Stadtbild Eisenachs. Sie lassen uns im Alltag kurz innerhalten und an das Unrecht in der Vergangenheit denken.

Er dankte den vielen Paten, ohne die es nicht möglich wäre, immer wieder neue Steine zu verlegen. Je Stein entstehen Kosten von 120 Euro für die Anfertigung und Verlegung. Paten der gestern verlegten Stolpersteine sind: Ilona Beck, Susanne Schneider Raab und Sven Raab, Roland Kabisch, Karin Naumann, Schwester Helga Schöller und Margarethe Hahn sowie der Leitungskreis Wohnen „Elisabethenhöhe“ Wutha und „Alte Mühle“ Stockhausen der Diako Diakonie-Verbund Eisenach gem. GmbH.

Informationen zum Projekt Stolpersteine:
Die ersten Stolpersteine wurden am 10. August 2009 in Eisenach verlegt. Inzwischen gibt es 88 Steine in der Stadt. Mit diesen ins Straßenpflaster eingelassenen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Juden erinnert werden, die von Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden.
Die Steine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Auf der Oberseite der Stolpersteine befindet sich eine beschriftete Messingplatte mit Angaben zu den Menschen, die einst hier lebten und an die erinnert werden soll. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.stolpersteine.com.

Fotos: Stolperstein – Erinnern an Zwangsarbeiter Stanislaus Chudy.

Anzeige