Zwischen ABC-Erkunder und Anna Karenina

Für einige Besucher des Tages der offenen Tür war es ein kleiner Schreck, als am vergangenen Samstag zunächst zwei Feuerwehrfahrzeuge und ein Streifenwagen der Polizei am Eisenacher Elisabeth-Gymnasium vorfuhren. Eine Übung? Ein Feuer? Ein eingeschlagener Brandmelder?

Doch nichts von alledem führte zum Einsatz der Feuerwehrleute. Viel eher war es ein unangenehmer und durchaus stechender Geruch in einem Fachraum, der beim Tag der offenen Tür für Aufsehen sorgte. Denn am Freitagabend hatten Lehrer des Gymnasiums in Vorbereitung auf die Veranstaltung eine Raumbegehung gemacht und dabei die Unannehmlichkeit festgestellt.

Wir haben daraufhin die Feuerwehr verständigt, um eine Gefahr ganz ausschließen zu können

sagte der stellvertretende Schulleiter Hubert Langlotz im Gespräch mit EisenachOnline.de. Doch recht schnell zeigte sich am Samstag, dass die Duftmischung aus Knoblauch und Käse wohl eher von einem Schülerscherz herzurühren schien, als von einer ernsten Bedrohung für die Gesundheit.

Dennoch wird nun in alle Richtungen der Sache auf den Grund gegangen. Immerhin musste ein Schulflur vorübergehend gesperrt werden und es kam zu unschönen Hindernissen bei der eigentlich angenehmen Veranstaltung

konstatierte auch der Leiter des Eisenacher Amtes für Brand- und Katstrophenschutz Jens Claus. Er war am Samstag selbst vor Ort gewesen, um sich ein Bild von der Lage zu machen und hatte auch ein Spezialfahrzeug aus Vacha, einen sogenannten ABC-Erkundungswagen, angefordert, um der Geruchsbelästigung auf den Grund zu gehen.

Doch trotz des Feuerwehreinsatzes und der Sperrung eines Flures in der ersten Etage, konnten die Interessierten den Tag der offenen Tür voll genießen. Mit einer Menge Aktionen hatte das Eisenacher Gymnasium auch in diesem Jahr aufgewartet und präsentierte sich von seiner besten Seite.

So zeigten Schüler der Oberstufe beispielsweise chemikalische Experimente in einer Schauvorführung oder spielten Monologe bedeutender Frauen vor. Eine dieser Frauen war Leo Tolstois Romanfigur Anna Karenina, die sehr überzeugend von Isabell Geidel gemimt wurde. Doch auch die Schicksalsschläge der Marlene Dietrich wurden von den Schülerinnen als Monolog präsentiert und sorgten für anhaltenden Applaus bei den Besuchern des Tages der offenen Tür.

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