140. Todestag des Dichters Fritz Reuter: Veranstaltungen vom 11. bis 12. Juli in Eisenach

Aus Anlass des 140. Todestages von Fritz Reuter gedenken die Stadt Eisenach und der Förderverein Reuter-Museen e.V. gemeinsam des bedeutenden Dichters. Aus diesem Grund finden vom 11. bis 12. Juli mehrere Veranstaltungen in Eisenach statt.

Den Auftakt macht ein Vortrag in der Reuter-Villa am 11. Juli um 19 Uhr. Dr. Christian Bunners (Vorstandsmitglied des Fördervereins) spricht über »Der Anfang, das Ende und das Leben dazwischen… – Fritz Reuter, Luther und der Protestantismus”. Anschließend stellen Hartfried und Ute Räder Beispiele aus dem umfangreichen Briefwechsel der Luise Reuter vor. Räders haben ehrenamtlich diesen Briefwechsel gesichtet und transkribiert.

Die Gedenkveranstaltung findet einen Tag später, am 12. Juli, auf dem Eisenacher Hauptfriedhof statt. Dort befindet sich das Grabmal von Fritz und Luise Reuter. Um 11 Uhr wird am Grabmahl ein Kranz niedergelegt und an den 140. Todestag von Fritz Reuter und den 120. Todestag von Luise Reuter erinnert.

Um 15 Uhr geht es am 12. Juli in der Reuter-Villa weiter. Eingeladen wird zur »Hausmusik bei Reuters”. Unter dem Titel »…daß ich immer Farbe gehalten habe” spielt Georg von Einsiedel am Klavier. Die Texte stammen von Gudrun Osmann (Geschäftsführerin des Fördervereins).

Fritz Reuter – Textauszug von Grudrun Osmann:
Der Dichter, geboren 1810 in Mecklenburg, war Anhänger der Revolution von 1848, später Anhänger von Bismarck. Als Jurastudent scheiterte Fritz Reuter, dennoch wurde er zum Ehrendoktor der Universität Rostock ernannt. Seit 1850 hatte Reuter seinen Wohnsitz in Treptow. Dort heiratete er 1851 Luise Kuntze. 1853 gab Fritz Reuter sein erstes Werk »Läuschen un Riemels” heraus und verdiente sich zu dieser Zeit sein Geld als Privatlehrer. 1855 zog er in das benachbarte Neubrandenburg und legte seine Haupttätigkeit auf sein literarisches Schaffen. Seinen größten Ruhm erreichte Reuter mit seinen plattdeutschen Romanen. Im Mittelpunkt standen sein eigenwilliger Humor und zugleich seine Liebe zu den Not leidenden unterdrückten Landsleuten – eingebunden in die Landschaft seiner Heimat. Bis heute ist sein Werk »Stromtid” eine hervorragende künstlerische Darstellung der dörflich-kleinstädtischen Verhältnisse in Norddeutschland in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

»…ach Eisenach ist schön wunderschön”. Diese Worte schrieb Fritz Reuter im Jahre 1863, wenige Monate nach seiner Ankunft in Eisenach. Mit dem Bau seiner italienischen Neorenaissance-Villa 1866 bis 1868 im Helltal am Fuße der Wartburg begann die Besiedelung des Eisenacher Südviertels. Dort hat er die politische Satire »Dorchläuchting”, den Roman »De Reis nah Konstantinopel” geschrieben, an »De Urgeschicht von Mecklenborg” gearbeitet und den Siegeszug seines dreiteiligen Werkes »Ut mine Stromtid” bei seinen Lesern erlebt. Ostern 1874 fesselt ihn ein Schlaganfall an den Rollstuhl, eine Herzschwäche kam hinzu und am 12. Juli starb Fritz Reuter mit 63 Jahren in seiner Villa. Das monumentale Grabmal entstand ein Jahr später, in ihm fand auch Frau Luise Reuter im Jahre 1894 ihre letzte Ruhe.

Anzeige